Mickey und Mallory sind das berüchtigtste Killer-Pärchen Amerikas. Bei ihren Überfällen lassen sie stets einen Überlebenden zurück, der von den "M&M Murders" berichten kann. Nach ihrer Gefangennahme wollen der zynische TV- Journalist Gale und der skrupellose Cop Scagnetti auf ihre Weise mit der Geschichte der "M&M Murders" groß herauskommen. Doch es kommt anders: Vor laufender Kamera drehen Mickey und Mallory durch, die Gewalt eskaliert.
Oliver Stones Reflexion über die Wechselwirkungen zwischen Medien und Gewalt zählt zu den umstrittensten Filmen der Neunzigerjahre. Rein handwerklich ist das vorzüglich gemacht. 2000 Filmschnitte lässt Oliver Stone in diesen zwei Stunden auf das arme Publikum los; da gibt es keine Einstellung, die nicht in kleinste Partikel zerstückelt würde. Dieses Dauerbombardement geht manchem schnell auf die Nerven. Vor allem aber wegen seines Inhalts musste sich Stone Schelte gefallen lassen, auch wenn Bestrebungen deutscher Politiker, den Film zu verbieten, nur dumm waren. Leider ist Stone aber zu seinem Thema - abgesehen von der glatten Oberfläche - nicht viel eingefallen. Am Ende haben mal wieder Kindesmißhandlung und übermäßiger TV-Konsum die ganze Misere heraufbeschworen. Drehbuchautor Quentin Tarantino distanzierte sich von dem fertigen Film, weil dieser sich seiner Meinung nach genau der Mittel bediene, die er zu kritisieren vorgibt.
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