Während der Olympischen 1972 in München werden elf israelische Sportler und Funktionäre von palästinensischen Terroristen als Geisel genommen. Diese Geiselnahme endet für Opfer und Täter schließlich tödlich und Israels Ministerpräsidentin Golda Meir beauftragt den Mossad-Agenten Avner Kauffman (Eric Bana, Foto, r., mit Daniel Craig), ein Team zusammenzustellen, um die palästinensischen Hintermänner ausfindig zu machen und zu töten. Immer wieder gerät Kauffmans Killer-Trupp in Situationen, bei denen Improvisationstalent gefragt ist. Nachdem seine Männer einen nach dem anderen ausgeschaltet haben, zweifelt der Patriot Kauffman mehr und mehr an der Richtigkeit seiner Mission. Als er endlich den Auftrag beenden kann, leidet er an Verfolgungswahn...
Ausgehend von historischen Fakten (das Münchener Attentat von 1972, die Morde an diversen Palästinensern) inszenierte Hollywoods Meister Steven Spielberg einen ungemein packenden Mix aus Thriller und Actiondrama, dem es weniger um Wahrheit geht, als darum, gut gemachte Unterhaltung zu präsentieren, die gleichzeitig zum Nachdenken zwingt. Dabei schildert er keineswegs die Ereignisse einseitig aus jüdischer Sicht, sondern lässt ebenso palästinensische Stimmen zu Wort kommen, was ihm in der eigenen Gemeinde viel Kritik beschert hat. Das Hauptaugenmerk legt er gekonnt auf die moralischen Bedenken seines Protagonisten (brillant gespielt von Eric Bana), der vom gehorsamen Patrioten mehr und mehr zum denkenden Menschen mutiert. Endlich mal wieder ein starker Film, dem man die Länge (2 1/2 Stunden) nicht anmerkt.
Foto: Paramount