Sam Shepard: Der Charakterdarsteller, Verfasser von Theaterstücken und Pulitzer-Preisträger starb am 27. Juli 2017 an den Folgen von ALS.
Fotoquelle: Denis Makarenko/shutterstock.com

Sam Shepard

Samuel Shepard Rogers
Lesermeinung
Geboren
05.11.1943 in Fort Sheridan, Illinois, USA
Gestorben
27.07.2017 in Midway, Woodford County, Kentucky, USA
Sternzeichen
Biografie

Der berühmte US-Bühnenautor Sam Shepard spielte selbst die Hauptrolle in seinem Stück "Fool For Love" (1985) und Regisseur Robert Altman war seine Wahl. Wer zu der Zeit den Autor Shepard nicht kannte, hatte ihn zumindest als Schauspieler wahrgenommen. In Philip Kaufmans erfolgreicher Astronauten-Saga "Der Stoff, aus dem die Helden sind" spielte er den Testpiloten Chuck Yeager. Dafür erhielt er eine Nominierung für den Oscar als bester Nebendarsteller.

Erfolgreicher Autodidakt

Sam Shepard hat seine Jugend auf einer Farm in Wyoming verbracht und die Duarte High School besucht. Später ging er an das Mount San Antonio Junior College in Walnut, Kalifornien. Als junger Mann schlug er sich mit verschiedenen Jobs durch. Er war Schafscherer und Orangenpflücker, bis es ihm gelingt, bei "Bishop's Repertoire Company" ein Engagement als Schauspieler zu bekommen. Der Autodidakt schaffte bald seinen Weg: 1963 arbeitete er an verschiedenen Avantgarde-Bühnen, 1964 produzierte er seine ersten Stücke "Cowboys" und "Rock Garden". Seither schrieb er Stück um Stück, zuletzt waren es mehr als 40.

Drehbücher für Wenders und Co.

1979 wurde er für das Stück "Vergrabenes Kind" mit dem begehrten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Shepard wurde bald auch als Musiker, Drehbuchautor und Schauspieler bekannt. Er schrieb für Michelangelo Antonioni die Hippy-Ballade "Zabriskie Point", für Wim Wenders "Paris, Texas" und das skandalumwitterte Sex-Stück "Oh, Kalkutta!" (1971) ist auch von ihm.

Die Jahre 1971-1974 verbrachte er in London, kehrte dann aber in die USA zurück. Große Popularität verschaffte er sich als Teilnehmer von Bob Dylans "Rolling Thunder Review" und 1978 spielte er in dessen Kinofilm "Renaldo und Clara" mit. Shepard war auch der einsame junge Farmer in Terrence Malicks "Tage des Himmels"/"In der Glut des Südens" (1978) und 1982 an der Seite seiner Lebensgefährtin Jessica Lange in der Frances-Farmer-Biographie "Frances".

Zwischen Schnulze und Philosophie

1986 spielte er an der Seite von Diane Keaton, Jessica Lange und Sissy Spacek in Bruce Beresfords "Verbrecherische Herzen", 1989 unter der Regie von Herbert Ross neben dem herrlichen Frauenquintett Sally Fields, Dolly Parton, Shirley MacLaine, Daryl Hannah und Olympia Dukakis in der überraschungsreichen Provinzschnulze "Magnolien aus Stahl - Die Stärke der Frauen". Volker Schlöndorff besetzte ihn als verschlossenen einsamen Fremden in der Max-Frisch-Verfilmung "Homo Faber". Sein Regiedebüt "Far North" (1988) blieb wenig erfolgreich und auch der philosophische Western "Schweigende Zunge" (1993/94) kam erst nach dem Tod des Schauspielers River Phoenix ins Kino. Davor drehte er noch unter der Regie von Michael Apted an der Seite von Val Kilmer "Halbblut" (1992), 1995 war Shepard in "Einmal Cowboy, immer ein Cowboy" zu sehen.

Sam Shepard hat als Autor auch Kurzgeschichten veröffentlicht. Dazu gehören "Hawk Moon: A Book of Short Stories, Poems and Monologues" (1973), das "Rolling Thunder Logbook" (1977), "Motel Chronicles" (1982), und "Cruising Paradise" (1996).

Das Multitalent starb am 27. Juli 2017 im Alter von 73 Jahren an den Folgen seiner ALS-Erkrankung.

Weitere Filme mit der Beteiligung von Sam Shepard: "Me And My Brother" (1968, nur Buch), "Brand X" (1970), "Renaldo & Clara" (1978, auch Buch), "Der starke Wille" (1980), "Der geheimnisvolle Fremde" (1981), "Savage/Love" (1981, nur Buch), "Tongues" (1982, nur Buch), "True West" (1983, nur Buch), "Country" (1984), "Baby Boom - Ein schöne Bescherung" (1986), "Wehrlos" (1990), "Eine unhimmlische Mission" (1991), "Die Akte" (1993), "Safe Passage" (1994), "Der letzte Ritt" (1995, TV-Mini-Serie), "Lily Dale" (1996, TV), "Untermieter aus dem Jenseits" (1997), "Liebe aus zweiter Hand" (1998), "Dash & Lilly", "Schnee, der auf Zedern fällt", "Showdown auf dem Weg zur Hölle", "Hamlet" (alle 1999), "One Kill" (TV), "All die schönen Pferde" (beide 2000), "The Pledge", "After The Harvest", "In America" (nur Buch), "Passwort: Swordfish", "Black Hawk Down" (alle 2001) "Wie ein einziger Tag" (2004), "Don't Come Knocking", "Stealth - Unter dem Radar", "The Return" (alle 2005), "Bandidas" (2006), "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" (2007), "Zufällig verheiratet" (2008), "Brothers" (2009), "Fair Game" (2010), "Blackthorn" (2011), "Safe House", "Killing Them Softly" (beide 2012), "Im August in Osage County", "Auge um Auge" (beide 2013).

Außerdem basieren die Filme "Curse Of The Starving Class", "Simpatico" (beide 1999) und "See You In My Dreams" (2000) auf seinen Stücken bzw. Kurzgeschichten.

Filme mit Sam Shepard

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