Immer wieder fiel in der Diskussion über einen möglichen Nachfolger von Daniel Craig in der Rolle des James Bond der Vorschlag, es doch mal mit einer Frau zu versuchen. Dass 007 in naher Zukunft weiblich sein wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Warum auch? Schließlich gibt es genug andere Filme, in denen schießwütige Damen zeigen können, welche Action-Qualitäten in ihnen stecken. Zuletzt etwa ballerten sich Lena Headey und Karen Gillan durch "Gunpowder Milkshake"; "The 355" bietet nun gar gleich fünf kugelsichere Frauen in den Hauptrollen auf – allesamt Agentinnen von MI6 bis BND.
Wenn das mal keine Motivationsrede ist! "Wir arbeiten alle für unterschiedliche Geheimdienste. Aber jetzt haben wir einen gemeinsamen Feind. Halten wir ihn nicht auf, beginnt der Dritte Weltkrieg." Die CIA-Agentin Mason Brown (Jessica Chastain) sagt diese Worte, Adressatinnen sind ihre Geheimdienst-Kolleginnen aus Großbritannien, Deutschland, Kolumbien und China. Der Feind, von dem Mason da spricht, ist denkbar unscheinbar, aber dadurch nicht weniger gefährlich: Über Umwege ist der kolumbianische Agent Luis (Édgar Ramirez) an einen Datenschlüssel geraten, den ein Drogenbaron hatte entwickeln lassen. Das kleine Ding kann jedes Computersystem knacken und auf Knopfdruck gar Flugzeuge abstürzen lassen.
Nun will Luis den Schlüssel zu Geld machen – und ruft damit die mächtigsten Geheimdienste der Welt auf den Plan. Zunächst kämpfen Mason sowie die britische Technikspezialistin Khadijah (Lupita Nyong'o), die kolumbianische Psychologin Graciela (Penélope Cruz), die chinesische Computerexpertin Lin Mi Sheng (Bingbing Fan) und die deutsche BND-Agentin Marie (Diane Kruger) noch gegeneinander. Doch der Feind ist derart übermächtig, dass sie ihre Rivalitäten bald überwinden und sich verbünden müssen. Ausgestattet mit Waffen, modernster Technik – Kameras in der Halskette, in den Ohrringen versteckten Funkgeräten – sowie einer Extraportion Entschlossenheit jagen die fünf Frauen dem Datenschlüssel hinterher.
Regisseur und Drehbuchautor Simon Kinberg ("Dark Phoenix") hat mit "The 355" einen Action-Kracher voller Frauen-Power inszeniert. Der Titel des Films bezieht sich auf "Agent 355", eine Spionin zur Zeit der Amerikanischen Revolution, deren Identität bis heute nicht bekannt ist. "Der Titel ist wirklich wichtig, weil es so viele Frauen gibt, die unermüdlich hinter den Kulissen gearbeitet haben und deren immense Beiträge niemals wirklich honoriert wurden", sagt Hauptdarstellerin Jessica Chastain, die "The 355" auch koproduziert hat. "Selbst wenn man durch die Geschichtsbücher blättert, findet man nur selten Geschichten von Frauen und was sie geleistet haben. Dass wir den Film 'The 355' genannt haben, ist ein Verweis auf die Frauen, die niemals anerkannt wurden. Er honoriert ihre Kraft, ihre Stärke, ihre Leistungen."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH