Reportage-Reihe "Rabiat!"

"Drogenrepublik Deutschland": Speed, Koks und Pillen

von Andreas Schöttl

Das Erste will auch weiterhin ein jüngeres Publikum anlocken – auch mit seinem Informationsangebot. Neu ist, dass die Jüngeren nun unter anderem zu späterer Stunde am Montag zum Einschalten animiert werden – mit Reportagen von "Youngstern, die subjektiv und mit Haltung sehr intelligent erzählen können", wie es Thomas von Bötticher, Kulturchef von Radio Bremen, ankündigt.

ARD
Rabiat! Drogenrepublik Deutschland
Dokumentation • 30.04.2018 • 22:45 Uhr

Die jungen Journalisten einer neuen, sechsteiligen Reportage-Reihe, die nun im Ersten startet, kommen allesamt aus dem sogenannten "Y-Kollektiv". Seit Sommer 2016 produzieren sie bereits Beiträge für funk, dem jungen Online-Medienangebot von ARD und ZDF. Unter dem Titel "Rabiat!" sind ab sofort Filme wie nun zum Auftakt der Beitrag "Drogenrepublik Deutschland" von Anne Thiele auch im Fernsehen zu sehen.

Eine Line Speed, Bier und Pillen

"Sie sind ganz nah dran", verspricht Radio Bremen. Der ARD-Sender übernimmt die Obhut der neuen Reportage-Reihe "Rabiat!" im Ersten. Sechs Folgen sind zunächst geplant. Dabei sind die Reporter unter anderem "bei einem Koks-Deal, als Zielscheibe eines Shitstorms im Netz oder bei einer Partynacht im SM-Club".

In ihrem Film zum Auftakt der Reihe beschäftigt sich die Autorin Anne Thiele zunächst mit der "Drogenrepublik Deutschland". Unter anderem trifft sie Hendrik in dessen Wohnung. Die Kamera filmt, wie er sich gegen Mitternacht die erste Line Speed zieht. Zu sehen ist ebenso, dass auf dem Wohnzimmertisch ein paar Flaschen Bier stehen. Sogar ein Aschenbecher qualmt.

Später wird Hendrik mit seinen Freunden im Club noch eine Pille teilen -wie tausende andere an jedem Wochenende bei tausenden von Partys auch. Der Berliner aber ist bereits Mitte 30 und ein Akademiker. Probleme mit der Chemiekeule habe er keine, sagt er. Thiele scheint beeindruckt. Die Reporterin will wissen, ob man Drogen denn auch verantwortungsvoll nehmen könne? Immerhin haben sehr sehr viele jener, die beispielsweise in den 1990er-Jahren, der Hoch-Zeit der Techno-Bewegung, über eine Love Parade geschwankt sind, überlebt ...

Koks per Taxi

Es passt zu dieser Sendung, dass Thiele dann auch noch Toni, einen Dealer, trifft. Er kutschiert sein Koks per Taxi zum Abnehmer. Thiele ist dabei. Mehr als 200 Kunden habe er, heißt es. Seine Klientel reicht von der Putzfrau über den Studenten bis ganz hinauf zum Anwalt oder der Ärztin. Neue Erkenntnisse? Fehlanzeige!


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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