Andrea Sawatzki und Christian Berkel

Neugier und Ironie halten die Liebe frisch

22.01.2019, 06.04 Uhr
von Matthias M. Machan

Sie gelten als Traumpaar im deutschen TV, heirateten 2011, sind Eltern zweier Kinder und rundum glücklich miteinander. In der ARD-Komödie "Scheidung für Anfänger" spielen Andrea Sawatzki und Christian Berkel als Anja und Christoph Bremermann ein Paar, das sich scheiden lassen will. Eine Herausforderung? prisma hat nachgefragt.

"Scheidung für Anfänger"

Samstag, 26.1.

20.15 - 21.45 Uhr

ARD

Worauf können sich die Zuschauer bei der "Scheidung für Anfänger" freuen?

Berkel: Auf Situationskomik, schwarzen Humor und jede Menge überraschender Wendungen.

Sawatzki: Und darauf, hinter die Fassade eines gutbürgerlichen Hauses zu gucken.

Eine Scheidung einvernehmlich zu lösen geht wohl nur in der Theorie. Spätestens als Christophs Ex-Freundin auftaucht, ist Schluss mit lustig.

Sawatzki: Das ist natürlich der GAU für Anja. Sie möchte Christoph mit ihren Vorwürfen wachrütteln und ahnt nicht im Entferntesten, dass er die nächstbeste Chance nutzt, um sich aus dem Staub zu machen. Das ist in langjährigen Beziehungen ja häufig so, dass man die Schuld am Scheitern der Beziehung erst mal beim anderen sucht und sich dann wundert, dass der das Weite sucht.

Berkel: Die meisten Menschen vergessen, dass sie einen Teil der gescheiterten Beziehung zwangsläufig mitnehmen: den eigenen. Wer also hofft, von einem anderen Menschen nun ideal gespiegelt zu werden, um den Trennungsschmerz zu überwinden, erleidet meistens Schiffbruch.

Aus der geplanten friedlichen Trennung wird eine Schlammschlacht. Dann doch eine "Scheidung für Fortgeschrittene"?

Sawatzki: Bei einer Trennung geht es meist nicht ohne eine Schlammschlacht. Da liegen zu viele Wunden, zu viele Verletzungen offen. Aus Liebe wird Hass, der sich dann mit derselben brutalen Intensität zwischen die Menschen schiebt, wie die Liebe das Paar zuvor zusammengeschweißt hat.

Berkel: Ich glaube nicht, dass es eine Trennung ohne Verletzungen gibt. Das macht den Reiz dieser Geschichte aus. Jeder halbwegs erwachsene Mensch schlägt beim Zuschauen die Hände über dem Kopf zusammen, erkennt sich aber in der eigenen Unzulänglichkeit vielleicht auch wieder.

Sie sind seit über 20 Jahren ein Paar. Was hält die Liebe frisch?

Sawatzki: Neugier, Überraschung und Offenheit.

Berkel: Aufmerksamkeit, Zugewandtheit, Selbstironie, Vertrauen und das Begehren. Eine Frischhaltefolie wurde für diese Dinge noch nicht erfunden.

Ist es als glückliches Paar nicht eine besondere Herausforderung, ein Paar vor der Trennung zu spielen?

Sawatzki: Im Gegenteil! Mit Christian zu drehen macht immer großen Spaß. Wir spielen ja nicht uns, sondern Anja und Christoph. Und wir haben absolute Narrenfreiheit, weil wir Menschen verkörpern, die absolut anders sind als wir selbst. Es ist toll, Christian als Christoph zu sehen und als Anja darauf zu reagieren.

Berkel: Ich glaube, dass es umgekehrt schwieriger wäre. Es ist leichter, das zu spielen, was einen nicht unmittelbar beschäftigt oder betrifft. Sonst fehlt die nötige Distanz.

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