Actionfilm bei ProSieben

"Iron Man 3": ein ganz normaler Superheld

von Jan Treber

Tony Stark alias Iron Man zeigt sich zum Abschluss der Trilogie verletzlich, verängstigt und verunsichert. ProSieben zeigt die gelungene Menschwerdung eines Superhelden nun erneut.

ProSieben
Iron Man 3
Action • 29.05.2020 • 20:15 Uhr

Probleme, Probleme, Probleme. Da hilft auch kein Schutzpanzer: Tony Stark (Robert Downey Jr.) bekommt es mit einer Menge Dämonen zu tun, wird von Albträumen geplagt, die Technik funktioniert nicht, der Oberschurke Mandarin (Ben Kingsley) überzieht die USA mit Terror. Und dann ist da ja auch noch Pepper Potts (Gwyneth Paltrow), das vielleicht größte Problem: Mit ihr lebt Stark mittlerweile in einer festen Beziehung. Obwohl "Iron Man 3" (2013) sehr, sehr unterhaltsames Popcorn-Kino ist, scheut sich Regisseur und Drehbuchautor Shane Black nicht, auch ernste Töne anzuschlagen. Was seinen Film, den ProSieben jetzt erneut zeigt, so aufregend macht, ist die geglückte Verbindung von Spektakel, Witz und menschlicher Aufrichtigkeit.

"Iron Man 3" setzt nach den Ereignissen von "The Avengers" ein. Der Alienangriff auf New York hat Tony Stark stark zugesetzt. Er ist zwar immer noch nicht um coole Sprüche verlegen, aber völlig verängstigt und verunsichert. Er kann nicht immer nur die Welt retten, sondern muss vor allem sich selbst reparieren.

Wenn ihm die Albträume zu sehr zu schaffen machen, flüchtet Stark in seine Werkstatt. Dort kann er an seinem neuen Schutzpanzer arbeiten. Der Prototyp soll ihm Sicherheit geben und auch Pepper beschützen, wird aber bei einem Raketenangriff auf Tony Starks Privatresidenz arg in Mitleidenschaft gezogen: Vor dem Terror des Mandarin ist niemand sicher. Nirgends.

Der Schurke überzieht nicht nur die USA mit Terror, sondern führt auch einen Privatkrieg mit Tony Stark. Er kann dabei auf eine Armee genetisch veränderter Supersoldaten zurückgreifen, die vom überambitionierten Wissenschaftler Aldrich Killian (Guy Pearce) und Dr. Maya Hansen (Rebecca Hall), einer alten Bettbekanntschaft Tony Starks, hochgezüchtet wurde. Sein Terror ist gesichtslos, weil er die Gesichter ganz normaler Menschen trägt: Gegen die Bedrohung aus dem Inneren der Gesellschaft gibt es kein Antiserum.

"Iron Man 3" ist in der Konsequenz ein sehr privater Rache-Film und erzählt von der Menschwerdung eines Superhelden, sozusagen von einer technischen Devolution, die einhergeht mit einem emotionalen Reifeprozess. Den macht Tony Stark stellvertretend für uns alle durch: Er lässt sich von Pepper retten und von einem kleinen Jungen auf den Weg bringen, der ihn schlussendlich aus seinem selbstgewählten Versteck führt. Tony Stark legt den Iron-Man-Anzug ab, um das Leben wirklich an sich ranzulassen und endlich sein größtes Abenteuer zu beginnen. So normal sollten alle Helden sein.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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