Jessica Schwarz im Interview

"Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi": Tödliche Legenden

21.12.2020, 06.12 Uhr
von Sarah Schneidereit
Konrad Diener (Max von Thun) und Maris Bächle (Jessica Schwarz) ermitteln wieder.
Konrad Diener (Max von Thun) und Maris Bächle (Jessica Schwarz) ermitteln wieder.  Fotoquelle: ZDF / Holger Hill

Im neuen Schwarzwald-Krimi steht Jessica Schwarz nicht nur mit Erdgeistern auf Du und Du. prisma verrät sie, warum.

Krimis gibt es im deutschen Fernsehen viele. Was macht "Waldgericht" so besonders?

Der Film ist ganz toll geworden. Die Autorin des Zweiteilers ist vorher viel durch den Schwarzwald gereist, hat mit den Einheimischen gesprochen und Schauplätze besucht. Außerdem wurden viele Legenden zusammengetragen und mit der Handlung in der Gegenwart zu einer spannenden Geschichte verflochten. Der Schwarzwald ist ein wahres Eldorado an tollen Locations, es macht wirklich Spaß, dort zu drehen. Und die deutsche Geschichte bietet so viel Material, aus dem man schöpfen kann. Ich finde es schön, dass der Film sich etwas traut und auch Figuren wie Erdgeister ihren Platz bekommen.

Im Film spielen Mythen und Legenden wirklich eine große Rolle. Haben Sie privat dafür auch etwas übrig oder sind Sie eher der Fakten-Mensch?

Ich habe mich schon immer eher auf meinen Bauch und meine Intuition verlassen. Ich würde mich selbst als einen sehr naturverbundenen Menschen beschreiben.

War es dadurch für Sie einfacher, in Ihre Rolle zu finden?

Auf jeden Fall. In einer Szene zum Beispiel laufe ich sogar barfuß durch den Wald. Es ist schon großartig, was für verschiedene "Arbeitsplätze" ich bei diesem Film hatte. Unter anderem noch schöne Quellen, die in Flüsse münden und verwunschene Waldschauplätze.

Sie haben es bereits angesprochen, dem Wald geht es nicht gut.

Es war schon erschreckend, während der Dreharbeiten zu sehen, wie sehr auch der Schwarzwald leidet und wie schlecht es dem Wald geht. Der Borkenkäfer macht den Bäumen zu schaffen, wie auch in meiner Heimat im Odenwald. Hinzukommt, dass der Schnee ausbleibt. Gerade Tannen und Kiefern sind Flachwurzler, denen überlebensnotwendiges Wasser fehlt. Das macht mich schon sehr traurig.

Dabei war der Wald doch gerade 2020 ein wichtiger Raum für viele von uns…

Ja, während des Lockdowns im Frühjahr habe ich den Wald in Brandenburg auch sehr oft für Spaziergänge genutzt. Der Wald ist eine Quelle der Energie, die wir alle brauchen und die wir unbedingt erhalten müssen.

Wir alle hoffen, dass 2021 ein besseres Jahr wird. Wie sehen Ihre Pläne aus?

2020 war ein Achterbahn-Jahr mit vielen Höhen, aber auch Tiefen. Ich bin gerade in Portugal und arbeite an einem neuen Projekt, über das ich noch nicht allzu viel sagen möchte. Es sei nur so viel verraten: Alte Wege öffnen keine neuen Türen. Ansonsten stehen im Frühjahr Dreharbeiten für einen weiteren Fernsehfilm an und ich werde zudem in einem Studentenfilm mitwirken. Für 2021 wünsche ich mir, dass wir andere Lösungen finden, mit der Pandemie umzugehen, auch damit der Mittelstand auf Dauer nicht zerstört wird. Meine Schwester und ich betreiben ein Boutique-Hotel, dadurch bekommen wir die dramatischen Auswirkungen von Corona auf die Hotellerie und Gastronomie direkt zu spüren.

TV-TIPP

  • "Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi"
  • Montag, 4. Januar 2021,
  • und Dienstag, 5. Januar 2021,
  • jeweils 20.15 Uhr im ZDF

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