Neue Highlights zum Streamen

Streaming-Tipps der Woche: Ein perfider SS-Oberst und ein Albtraumchef

20.02.2023, 14.57 Uhr

In der Amazon Dark-Comedy-Serie "The Consultant" glänzt Christoph Waltzwieder in der Rolle des Bösewichts, dieses Mal in Form des Chefs. Das ZDF schickt eine hochkarätig besetzte Bestseller-Adaption ins Rennen. Die weiteren Streaming-Highlights der kommenden Woche gibt es hier in der Übersicht.

Als ebenso sprachgewandter wie perfider SS-Oberst Hans Landa nahm Christoph Waltz 2009 in "Inglourious Basterds" das Publikum für sich ein. Die Kritiker frohlockten und belohnten den Schauspieler mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller. Ebenso großartig spielte Waltz im James-Bond-Film "Spectre" auf. Nun fügt der 66-Jährige seinem dubiosen Rollenkabinett mit Hang zur Soziopathie einen weiteren ziemlich abgedrehten Charakter hinzu. Was Netflix, Disney+ und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"The Consultant", Amazon

Die Rolle des bösen Buben hat Christoph Waltz perfektioniert wie kaum ein anderer, wie er nun auch als Regus Patoff in der Thriller-Produktion "The Consultant" (ab 24. Februar) zeigt. In Amazons Dark-Comedy-Serie berät Patoff nach dem tragischen Tod eines visionären Spieleentwicklers dessen Mobile-Games-Unternehmen. Seine Aufgabe? Er soll das Unternehmen wieder auf Vordermann bringen und die Arbeitnehmer zu neuen Höchstleistungen anspornen.

Das nimmt der undurchsichtige Anzugträger mit ungewöhnlichen Marotten jedoch allzu wörtlich. Mitgefühl für den Tod ihres beliebten Chefs brauchen die Angestellten um Elaine (Britanny O'Grady) und Craig (Nat Wolff) von ihrem neuen Vorgesetzten nicht erwarten. Stattdessen regiert dieser das Unternehmen von seinem gläsernen Büro mit autokratischer Härte. Patoff selbst hingegen ist ein absolutes Phantom, wenngleich Elaine und Craig nicht müde werden, Nachforschungen anzustellen.

Wie schon in der Apple-Produktion "Servant" setzt Serienschöpfer Tony Basgallop in "The Consultant" auf eine bedrückende Atmosphäre. Star der achtteiligen Thrillerserie ist eindeutig Christoph Waltz, der als verschrobener Soziopath zu überzeugen weiß.

"Der Schwarm", ZDFmediathek

Eine stets als unverfilmbar deklarierte Geschichte zur Serie zu machen, ist gewiss kein leichtes Unterfangen. Jahrelang hieß es, Frank Schätzings "Der Schwarm" (2004) sei filmisch schlichtweg nicht umzusetzen. 2018 jedoch war bekannt geworden, dass das ZDF eine Serienadaption von "Der Schwarm" plane. 2021 haben die Dreharbeiten in Italien begonnen, dann hat man die Ausstrahlung für 2022 in Aussicht gestellt – und nun, im Frühjahr 2023, ist es endlich so weit. Mehr als 40 Millionen Euro soll die Produktion verschlungen haben, weltweit interessierten sich die Lizenzeinkäufer, wie es heißt, brennend dafür.

Mit an Bord ist unter anderem Frank Doelger, der vier Staffeln von "Game of Thrones" produziert hat und für seine Arbeit sechsmal mit dem Emmy ausgezeichnet wurde. Zur hochkarätigen Besetzung der Serie gehören unter anderem Klaas Heufer-Umlauf, Leonie Benesch und Oliver Masucci.

In bildgewaltigen Aufnahmen erzählt die Serie davon, wie weltweit ungewöhnliche Dinge in den Ozeanen vor sich gehen – seien es Meerestierpopulationen, die sich so schnell vermehren, dass es biologisch nicht zu erklären ist, oder Wale, die plötzlich beginnen, Menschen zu attackieren. "In den letzten Tagen und Wochen haben wir alle Dinge gesehen, die unmöglich scheinen und doch existieren", stellt auch der Meeresbiologe Sigur Johanson (Alexander Karim) fest. "Etwas benutzt die Meere als Waffe gegen uns." Johanson und sein Team sind überzeugt: Hinter den Angriffen steckt offenbar eine unbekannte Schwarmintelligenz, die versucht, die Menschheit auszulöschen.

"Liaison", Apple TV+

Als zwei syrische Hacker mit viel Geheimwissen dringend ihr Land verlassen müssen, soll Ex-Fremdenlegionär Gabriel Delage (Vincent Cassel) die Männer nach Frankreich zu schleusen. Wenig später aber tauchen sie in London auf, wo immer gefährlichere Hacks die Infratstruktur der Metropole bedrohen und Cyber-Sicherheitsberaterin Alison Rowdy (Eva Green) ins Schwitzen bringen.

In Apples neuer Spionageserie "Liaison" (ab 24. Februar) regieren klassische Superagenten und politische Strippenzieher auf beiden Seiten des Ärmelkanals. Bei den hochwertig gefilmten Stadtansichten von London und Paris, die Anschläge, Verfolgungsjagden oder Agenten-Versteckspiele bebildern, dürfte mehr als die halbe Welt im Boot sitzen. Wer klassische TV-Spannungswerke wie "24" und kernige Agenten mag, ist mit der Apple-Produktion bestens bedient.

"Drift – Partners In Crime", WOW

Polizist Ali (Ken Duken) ist unter Zugzwang. Nach einem außer Kontrolle geratenen Gefangenentransport stürzt eine Autobahnbrücke ein und Ali landet im Krankenhaus, genauso wie mehrere andere Verletzte. Gesundheitlich geht es dem Ermittler zwar rasch besser, dienstlich aber muss der von den Medien zum "Brückenbomber" erklärte Beamte bis zur Klärung des Sachverhalts eine Suspendierung aussitzen.

Ali, Typ knorriger Ermittler und harter Hund, nimmt die Dinge jedoch selbst in die Hand – samt unerwarteter Hilfe. Sein von ihm entfremdeter Bruder Leo (Fabian Busch), LKA-Beamter aus Sachsen, schließt sich mit ihm zusammen. Auf sich gestellt kommt das Brüderduo einer Verschwörung auf die Spur, die sich bis in höchste Polizeikreise zieht. Die neue Sky-Thrillerserie "Drift – Partners in Crime" ist zwar recht konventionell inszeniert, bietet aber neben jeder Menge privatem Drama auch eine mehr als ordentliche Spannungskurve. Los geht's am 24. Februar bei WOW.

"Everything Everywhere All At Once", Disney+

"Evelyn, ich bin nicht dein Ehemann. Ich bin eine Version aus einem anderen Universum": Evelyn (Michelle Yeoh) winkt ab, sie habe "heute noch viel zu tun" und keine Zeit für solchen Unsinn. Aber ob sie will oder nicht, sie wird bald Wichtigeres zu erledigen haben. "Etwas sehr Böses" breitet sich im Multiversum aus, und wie sich herausstellt, kann nur Evelyn das Ende von allem abwenden. Oder besser: die vielen Evelyns.

Es gibt Tausende Versionen von ihr, wie sich herausstellt. In einer ist die unscheinbare Hausfrau plötzlich eine Köchin mit absurd langen Wurstfingern, in einer anderen, etwas brauchbarer, eine herausragende Martial-Arts-Kämpferin. Nun gilt es also, die Fähigkeiten all der verschiedenen Evelyns zu bündeln und die Welt zu retten. Diejenigen SciFi-Fans, die mal etwas anderes als den klassischen ernsten Hollywood-Ansatz wollen, sollten "Everything Everywhere All At Once" unbedingt auf dem Zettel haben. Ab 20. Februar gibt es das elffach Oscar-nominierte Film-Highlight bei WOW zu sehen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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