"Das perfekte Dinner"-Finale

Menü-Experiment kommt nicht gut an: "Ich bräuchte es nicht noch mal"

24.03.2024, 10.15 Uhr
von Bettina Friemel

Am fünften Tag der Augsburg-Woche bei "Das perfekte Dinner" wagte sich Gastgeber Thorsten an ein Gericht, das nicht jedermanns Geschmack war. Trotz mühevoller Zubereitung kam das Menü in der Runde nicht so gut an, wie gehofft.

Schon am Vortag war Thorsten sehr angespannt. "Ich versuche, mich ein bisschen zu beruhigen", nimmt er seine Aufregung als positiven Stress an. "Ich hatte ein bisschen Hilfe bei der Blumendeko. Das macht ein Freund, der Friedhofsgärtner ist", grinst er. Doch statt Kränzen und Grabsteinchen stehen kleine, bunte Blumenvasen auf dem Tisch. Mit dem Maßstab hat der Projektleiter die Abstände der Tischdeko exakt abgemessen. "Manchmal kenne ich mich selbst nicht. Ich sage, ich bin so eine hin- und hergerissene Persönlichkeit", schwankt Thorsten zwischen Kontrollfreak und Chaot. "Damit verwirre ich oftmals auch meine Freunde."

Das Menü:

Am Finalabend will er in Göggingen bei Augsburg natürlich "Das perfekte Dinner" kredenzen: "Wenn ein Plan nicht funktioniert, dann wird eben improvisiert." Diese Einstellung wird Thorsten auch brauchen, denn was mit einer penibel strukturierten Excel-Listen beginnt, gerät zunehmend aus dem Ruder.

Als gebürtiger Südpfälzer wuchs er grenznah zu Frankreich auf, da lag das Motto "Grenzgänger-Menü – Südpfalz und Frankreich" sehr nahe:

  • Vorspeise: "Hiwwe" – Duo vom Saumagen: gebraten und als Carpaccio mit Salatgarnitur
  • Hauptspeise: "Driwwe" – Parmentier de Canard mit Gemüsebeilage und Entenjus
  • Nachspeise: "Vun allem ebbes" – Café gourmand inspiriert von den Gärten der Südpfalz

"Er möchte schon das Ganze rocken", sieht Mario (34) einen gewissen Ehrgeiz. "Vielleicht werden wir heute richtig überrascht", kann Sigi (59) den Gastgeber schwer einschätzen. Simon (31) stellt sich gar einen "südpfälzischen Cabaret-Abend mit Essen" vor.

Saumagen bleibt Geschmackssache

"Der Saumagen ist ein Muss, um die Augsburger zu schocken", freut sich Thorsten auf die Gesichter seiner Gäste. Die finden die Vorspeise jedoch "interessant" und lassen sich auf ihre Saumagen-Premiere ein. Thorsten räumt mit dem Irrglauben auf, dass Magen ins Gericht gehört: "Saumagen ist es deswegen, weil das Behältnis der Magen ist." Er kocht den Mix aus Fleisch und Kartoffeln jedoch im Kunstdarm – die Angst vor Innereien bleibt also unbegründet.

"Auf den ersten Saumagen", spricht Sigi einen Toast aus. Das Geschmackserlebnis hält sich jedoch in Grenzen: "War jetzt auch nicht was ganz Tolles, was ich so vom Geschmack her nicht gekannt habe." Thorsten erklärt seine Idee hinter dem Gericht: "Ich dachte, ich muss so einen Schocker bringen." Simons Lieblingsgericht wird es jedenfalls nicht: "Ich bräuchte es nicht noch mal unbedingt."

"Quitte im Kartoffelpüree? Also das hat nicht gepasst."

Als Hauptgang gibt es gezupfte Ente mit Kartoffelpüree überbacken. Doch das Püree wird zur Herausforderung: Erst klatschen aus der Kartoffelpresse ein paar Kartoffeln an die Wand, dann lassen sich die Knollen gar nicht mehr durchdrücken. "Ich bin so fertig", steht Thorsten der Schweiß auf der Stirn.

Dann endlich ist alles servierbereit. "Mit dem Kartoffelstampf die Kombi hat mir gut geschmeckt", ist Sigi zufrieden. "Mich hat die Hauptspeise wesentlich mehr abgeholt als die Vorspeise." Yvette (51) wundert sich über eine Zutat: "Quitte im Kartoffelpüree? Also das hat nicht gepasst." Auch generell ist die Speise nicht ihr Fall: "Kartoffelpüree mit Ente zusammen? Nein, danke." Womit Thorsten noch mal Sympathiepunkte kann, sind seine Möbel. "Wir essen jetzt am Tisch meiner Urgroßmutter, wir sitzen auf den Stühlen meiner Urgroßmutter." Die Geschichte geht Sigi ans Herz: "Das ist richtig toll."

Das Dessert: Apfeltarte, Espresso, Crumble und Kiwi-Sorbet. Da findet jeder etwas, das ihm schmeckt. Kiwi-Sorbet hat Simon noch nie gegessen: "Das fand ich speziell." Sigi entdeckt ein anderes Highlight: "Die Tarte ist lecker." Yvette findet die Portion zu groß, aber: "Ich war zufrieden mit der Nachspeise."

"Er hat alles gegeben, aber für mich hat es nicht gereicht", zieht Yvette ihr Fazit. Mit 29 Punkten landet Thorsten auf dem letzten Platz. Simon gewinnt die Augsburg-Woche mit seinem bayerischen Abend und 36 Punkten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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