ARTE-Doku

"Die dunklen Schatten des Bataclan": Schwachstellen im System?

von Christopher Schmitt

Knapp sechs Jahre nach den Attentaten von Paris beginnt im September der Prozess gegen die Überlebenden unter den Tätern. Eine ARTE-Doku rollt die Geschehnisse nochmals auf.

ARTE
Die dunklen Schatten des Bataclan
Dokumentation • 03.09.2021 • 21:45 Uhr

Die Terroristen wollten die Pariserinnen und Pariser am 13. November 2015 an den Orten treffen, in denen sie üblicherweise ihre Lebensfreude zelebrieren: Am Stade de France, dem Nationalstadion, in dem die französische Fußballnationalmannschaft ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland absolvierte, auf den belebten Straßen der Innenstadt, mit ihren Cafés und Bars und auch im Bataclan-Theater, welches zum Sinnbild eines Traumas wurde. Drei Attentäter des IS drangen über die Bar und den Merchandise-Stand in das Gebäude ein, in dem die US-amerikanische Rockband Eagles of Death Metal ein Konzert vor rund 1.500 Musikfans gab und verübten ein Massaker. Die Islamisten schossen in die Menge, warfen Handgranaten, 89 Menschen wurde ermordet.

Im September steht ein Mammutprozess gegen die Attentäter von Paris an, die nicht selbst an diesem Abend starben. Kurz vor dessen Beginn widmet sich der Dokumentarfilm "Die dunklen Schatten des Bataclan" von Francis Gillery, den ARTE als Erstausstrahlung zeigt, erneut den schrecklichen Ereignissen, die nicht nur Paris, sondern die ganze Welt erschütterten. Dabei stützt sich die Doku auf einen Bericht, der die Schwachstellen im System, welche die Anschläge ermöglicht haben sollen, zusammenfasst. Er ist das Ergebnis eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses von 2016. Dessen ehemaliger Präsident Georges Fenech ist ebenfalls am Film beteiligt. Mit seiner Unterstützung nimmt Filmemacher Francis Gillery den Ermittlungsfaden wieder auf und geht der Frage nach, welche Konsequenzen Politik und Geheimdienste aus den Attentaten gezogen haben.

Eine Reaktion der Direction Générale de la Sécurité Extérieure – des französischen Auslandsnachrichtendienstes – bestand in einer massiven Rekrutierungskampagne in den Jahren nach der Terrorattacke. Unter anderem kommt ein Agent dieser Organisation zu Wort – selbstverständlich durch eine Sturmmaske unkenntlich gemacht.

Auch ranghohe Politiker stehen in "Die dunklen Schatten des Bataclan" in Interviews Rede und Antwort, unter anderem der ehemalige Innenminister Bernard Cazeneuve. Der frühere Premierminister Manuel Valls etwa war zur Tatzeit nur rund 300 Meter vom Bataclan entfernt.

Die dunklen Schatten des Bataclan – Fr. 03.09. – ARTE: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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