"Goldjungs": Vom großen Crash
Juni 1974: Die Herstatt Bank ist insolvent. Es ist die zu dem Zeitpunkt größte Bankenpleite der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die ARD-Satire "Goldjungs" erzählt eine fiktive Variante der Bankenpleite anhand junger Devisenhändler, die sich gründlich verspekuliert haben.
Bevor die Handlung losgeht, kommt schon der Hinweis für die Zuschauer: Der Film ist eine Satire, die Handelnden und die Dialoge sind erfunden. Doch die Grundlage von "Goldjungs" ist alles andere als Fiktion: Die Kölner Herstatt Bank, die von Bankier Iwan David Herstatt gegründet und geleitet wurde, musste im Juni 1974 tatsächlich Insolvenz anmelden. Der Grund: Devisenspekulationen.
In der ARD-Satire erzählt Marie Breuer (Michelle Barthel) ihre Version des Zusammenbruchs der Bank, die von verzweifelten Gläubigern gestürmt wird. Die 20-Jährige tritt Anfang der 70er-Jahre eine Stelle als Sekretärin an. Marie erliegt dem Charme der sogenannten "Goldjungs", einer Gruppe junger Spekulanten um Mick Sommer (Tim Oliver Schultz). Schlussendlich spekuliert sie – mit den Ersparnissen ihrer Mutter.
Bei den Bankern in "Goldjungs" handelt es sich nicht um alte Männer in schlecht sitzenden Anzügen. Nein, die Devisenhändler treten beinahe wie Rockstars auf – risikobereit, rauchend und im Party-Rausch. Tim Oliver Schultz, bekannt aus der Vox-Serie "Der Club der roten Bänder" hat das Eintauchen in die 70er-Jahre besonders viel Spaß gemacht. "Dieses Jahrzehnt war tatsächlich immer schon ein bisschen mein Sehnsuchtsort. Ehrlich gesagt aber in Berlin und nicht in Köln", gibt der Hauptdarsteller zu. "Je mehr man sich mit den 70ern beschäftigt, desto klarer wird einem, wie spannend diese Zeit war", ergänzt der 32-Jährige.
Im Anschluss an den Film sendet das Wirtschaftsmagazin "Plusminus" (NDR) um 21.45 Uhr eine Ausgabe zur Lage der deutschen Banken heutzutage.
TV-TIPP
- "Goldjungs" Mittwoch, 5. Mai, 20.15 Uhr
- ARD
