Klassiker aus dem Marvel-Universum

"Iron Man": Held in rot-goldener Rüstung

22.01.2024, 08.25 Uhr
von Jan Treber

Robert Downey Jr. zieht sich heute Abend seinen Anzug aus Stahl an und räumt im Marvel-Universum auf. Der Film besticht durch einen cleveren Mix aus Action, Witz und modernem Heldentum. 

kabel eins
Iron Man
Action • 22.01.2024 • 20:15 Uhr

Sehenswertes Superhelden-Spektakel

Marvel-Studios-Boss Kevin Feige kündigte unlängst in einem Interview an, dass sich MCU-Fans bis zum Erscheinen von "Avengers 5" noch etwas gedulden müssten. Zunächst stehen noch die heroischen Figuren einzeln im Fokus. Möglicherweise ist es eine Rückbesinnung auf die erste Phase 2008, in der ebenfalls zunächst die einzelnen Geschichten der außergewöhnlichen Comic-Helden Filmthema wurden, bevor es dann zum großen Aufeinandertreffen kam.

In diese Phase fiel auch "Iron Man" (2008), ein Film, der herausragte und mittlerweile zwei Fortsetzungen erhielt. Das sehenswerte Superhelden-Spektakel mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle begründete den Marvel-Hype mit und wird nun bei Kabel Eins zur Primetime wiederholt.

Ein menschlicher Held

Dabei ist Iron Man kein genetisch veränderter Überflieger, kein Außerirdischer, kein Mutant. Iron Man ist ein ganz normaler Mann, ein genialer Bastler, ein erfolgreicher Geschäftsmann und Milliardär, mit sozialen Defiziten freilich. Ecken und Kanten hat dieser Held, und die wurden von einem Regisseur inszeniert, der sich nicht vor ihnen fürchtete. Jon Favreau – seine Verpflichtung erwies sich als Glücksfall, er kennt die Gesetzmäßigkeiten des Genres, weiß aber auch um die Wichtigkeit der Zwischentöne. Also durfte "Iron Man" unter seiner glänzenden, rot-goldenen Rüstung menschlich bleiben.

Gespielt wird dieser widersprüchliche Held von Robert Downey Jr. – noch so ein Glücksfall. Downey (heute 58) ist phänomenal. Ob als stoischer Snob, der auch im afghanischen Kriegsgebiet an seinem Wodka Martini festhält. Ob als vom Alltag überforderter Erfinder im Elfenbeinturm, der sich von seiner reizenden Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) das normale Leben organisieren lässt.

Darum geht es in "Iron Man"

Tony Stark, das Wunderkind, stellt seine technischen Fähigkeiten in den Dienst seiner erfolgreichen Waffenfirma Stark Industries, seinen Machismo in den Dienst der Lustmaximierung. Stark behandelt Frauen so, dass der Geheimdienst ihrer Majestät wie eine Klosterschule wirkt. Grandios ist die Szene, in dem sich Stark mit einer kritischen Reporterin einen Schlagabtausch über Gewissen und den Unterschied zwischen den Berufen Held und Händler des Todes liefert; hinter seinem selbstsicheren Antlitz kommt leise Einsicht auf. Die junge Dame wacht ein paar Einstellungen später trotzdem befriedigt in seinem Bett auf.

Subtiler Humor und bissiger Gesellschaftskommentar gehen in scharfzüngigen Dialogen während des gesamten Films immer wieder Allianzen ein. Aber "Iron Man" vergisst nicht, dass er in erster Linie Unterhaltung sein muss. Stark wird also nach einer Waffenpräsentation in Afghanistan entführt und von terroristischen Rebellen gezwungen, seine Superwaffe nachzubauen. Doch anstatt für Chancengleichheit mit dem US-Militär in der Region zu sorgen, entwickelt er eine fliegende Eisenrüstung, mit der er entkommt. Die Gefangenschaft hat jedoch nicht nur Spuren am schwer verletzten Herzen hinterlassen. Stark findet heraus, dass seine Waffen nicht nur zum Schutz und zur Verteidigung der USA verwendet werden.

Iron Man – Mo. 22.01. – kabel eins: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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