Fünfter Film der ARD-Reihe

"Käthe und ich – Im Schatten des Vaters": Auf der Suche nach Anerkennung

19.07.2023, 10.16 Uhr
von Elisa Eberle

Im fünften Fernsehfilms der Reihe "Käthe und ich" geht es um Organspende und Narzissmus. Uwe Ochsenknecht gibt zudem den Mephisto. Schon dafür lohnt sich der Film. 

ARD
Käthe und ich – Im Schatten des Vaters
Drama • 21.07.2023 • 20:15 Uhr

Rund 9.200 Menschen in Deutschland warten sehnsüchtig auf eine lebensrettende Organtransplantation. Die überwiegende Mehrheit (7.388, Stand 2020) braucht eine neue Niere, gefolgt von Leber (891), Herz (700) und Lunge (279). Verglichen mit den gerade einmal 913 postmortalen Spenderinnen und Spendern im Jahr 2020 ist die Nachfrage also weiterhin deutlich höher als das Angebot. Insofern ist es ein hochaktuelles Thema, mit welchem sich der fünfte Teil der Fernsehfilm-Reihe "Käthe und ich" (Erstausstrahlung 2021) der ARD Degeto beschäftigt.

Kann Therapiehündin Käthe etwas bewirken?

Unter dem Episodentitel "Im Schatten des Vaters" geht es um das Phänomen der Lebendspende: Die Tierarzthelferin Jasmina (Anna Hausburg) möchte einen Teil ihrer Leber spenden, um ihren Halbbruder Roman (Nico Ramon Kleemann) zu retten. Doch der 18-Jährige scheint sich dem Eingriff zu verweigern. Er wirkt apathisch und lebensmüde. Besorgt bittet Jasmina Paul (Christoph Schechinger) um Hilfe: Kann er zusammen mit seiner Therapiehündin Käthe (Australian Shepherd Hündin Hoonah) zu dem Jugendlichen durchdringen?

Paul jedoch scheint sich für eine andere Frage zu interessieren: Warum will Jasmina das Risiko einer Operation überhaupt eingehen? Geschwisterliebe kann der Grund nicht sein: Immerhin scheinen sie und Roman sich kaum zu kennen. Schnell wird klar, dass das angespannte Verhältnis zu Jasminas und Romans Vater, Fritz Thomas (Uwe Ochsenknecht), dahintersteckt. Der berühmte Theaterschauspieler hatte seine Tochter schon im Kindesalter verlassen. Nun versucht Jasmina, durch ihre Leberspende seine Anerkennung zurückzugewinnen.

Diese Begründung reicht der Kommission, welche über die Zulassung einer Lebendspende entscheidet, freilich nicht. Und so wird Jasminas Angebot zurückgewiesen. Während Paul versucht, Jasmina von dem von ihm diagnostizierten Narzissmus ihres Vaters zu überzeugen, verschlechtert sich der Zustand von Roman rapide. Es bleibt nur wenig Zeit, die Kommission umzustimmen ...

So geht es weiter mit "Käthe und ich"

Seit Herbst 2019 ist "Käthe und ich" ein Erfolgsgarant für den Sendeplatz "Freitag im Ersten": Die bislang gezeigten acht Folgen erreichten zuverlässig gute Zahlen zwischen 2,96 Millionen und 4,83 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Marktanteile zwischen 11,0 und 16,0 Prozent beim Gesamtpublikum.

Der nun erneut gezeigte fünfte Teil unter der Regie von Oliver Liliensiek bietet malerische, idyllische Landschaftsaufnahmen und ausgesprochen gutes Wetter, während zahlreiche auf den Punkt geschriebenen Dialoge (Buch: Brigitte Müller) trotz der traurigen Geschichte für so manches Schmunzeln sorgen. Künstlerisch überzeugt vor allem der Altmeister Uwe Ochsenknecht durch sein facettenreiches Spiel: Es ist fast ein wenig beängstigend, mit wie viel Hingabe er das ausgesprochene Ekelpaket Fritz Thomas spielt. Und so ist es vor allem der Anblick seiner gruseligen Mephisto-Maske, der sich ins Gedächtnis des Publikums einbrennen wird. Dicht gefolgt vom eigentlichen Star der Reihe: Filmhündin Hoonah mit ihren leuchtend blauen Augen.

Die Dreharbeiten zu zwei weiteren Folgen "Käthe und ich" fanden von Juni bis August 2022 in Waren an der Müritz, Biesenthal und Berlin statt. Gemäß dem bisherigen Senderhythmus könnten die Folgen neun und zehn unter den Arbeitstiteln "Der kleine Ritter" und "Der perfekte Sommer" noch im Herbst im Ersten zu sehen sein.

Käthe und ich – Im Schatten des Vaters – Fr. 21.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren