Krimi-Reihe mit Désirée Nosbusch

"Mond über Galway“ – Drama und Spannung aus Irland

23.10.2023, 15.30 Uhr
von TB
Polizeipsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) hat ein besonderes Gespür.
Polizeipsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) hat ein besonderes Gespür.  Fotoquelle: ARD Degeto/ Good Friends Filmpro.

Ein kriminalistisches Highlight im TV: Die Zuschauer sehen in der Folge "Mond über Galway" nicht nur faszinierende Landschaften: Im achten „Irland-Krimi“ muss sich die Kriminalpsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) einem emotional aufgeladenen Beziehungsgeflecht und der Frage nach Mord oder Selbstmord stellen.

Die Handlung

Alles beginnt mit einer Auseinandersetzung zwischen Moon Flynn (Serena Kennedy) und Colin, dargestellt von Darragh O’Toole, auf dem Dach eines Hochhauses. Es scheint, als wolle die Frau sich das Leben nehmen, und ihr Freund versucht, sie davon abzuhalten. Hier kommt die Kriminalpsychologin Cathrin Blake, verkörpert von der Grimme-Preisträgerin Désirée Nosbusch, ins Spiel. Mitten in der Nacht wird sie zu dem Notfall gerufen. Es gelingt ihr, Moon von dem Suizid abzuhalten, für Colin jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Er stürzt in die Tiefe. Bei der Untersuchung der Leiche fallen Ungereimtheiten auf. So ist der junge Mann etwa – untypisch für einen Selbstmord – mit dem Hinterkopf aufgeprallt.

Hinzu kommen weitere Verletzungen wie Blutergüsse im Gesicht, die keine Folge des Sturzes sind. Die beiden Frauen verbindet eine Vorgeschichte. Auf Wunsch der Mutter (Kerri Quinn) behandelte Blake das Mädchen Moon. Zu dieser Zeit litt sie unter einer instabilen Persönlichkeitsstörung, dem Borderline-Syndrom. Allerdings, so erfahren die Zuschauer, hielt Cathrin sie nicht für selbstmordgefährdet. Zu diesem Krankheitsbild gehören unter anderem plötzliche Stimmungswechsel und impulsives Verhalten. So neigt Moon zudem zu Gewalttätigkeiten gegen sich und gegenüber Menschen, die ihr nahestehen. Schlägt sie den Kopf gegen Mauerwerk oder ritzt sie sich die Oberschenkel auf, ist das für sensible Gemüter nicht leicht zu ertragen.

Eine Mauer aus Geheimnissen, Lügen und Schweigen

Die Untersuchungsergebnisse rufen bei Superintendent Sean Kelly, gespielt von Declan Conlon, Zweifel hervor, ob es sich bei dem Unglück wirklich um einen Suizid handelt. Dazu trägt auch Moons Weigerung bei, etwas zur Klärung beizusteuern. Doch sie ist nicht die Einzige, die nicht mit offenen Karten spielt und etwas zu verbergen hat. Auch Colins Bruder Ben (Jack Nolan), sein Vater Jonathan Caroll (Owen Roe) und die egozentrische Mutter von Moon, eine ehemalige Sängerin, spielen ein falsches Spiel. So entsteht ein geladenes Geflecht aus Emotionen, Geheimnissen und Lügen, das die tatverdächtige Moon in ernsthafte Gefahr bringt. Um sie zu schützen, muss die Kriminalpsychologin das tragische Geheimnis lüften, das sich dahinter verbirgt.

Unter der Regie von Matthias Tiefenbacher gelingt dem mehrfach ausgezeichneten Kameramann Hanno Lentz eine durchgehend atmosphärische Bildgestaltung. Gedreht wurde auf der Grünen Insel mit vorwiegend irischer Besetzung. Glaubhaft gelingt es Serena Kennedy, die verschiedenen Facetten von Moon zu verkörpern, während das restliche Ensemble stellenweise weniger überzeugende Arbeit abliefert. Dennoch ist „Mond über Galway“ alles in allem handwerklich in Ordnung. Besonders gut gelungen sind das Mutter-Tochter-Duett und der Auftakt mit Moon und Colin auf dem Dach. Während im Hintergrund der Vollmond leuchtet, wird das junge Paar durch rot blinkende Flugzeugwarnlichter regelrecht illuminiert.

 

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