Hauptsache Kultur
18.04.2024 • 22:30 - 23:00 Uhr
Kultur, Kunst + Kultur
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Originaltitel
Hauptsache Kultur
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Kultur, Kunst + Kultur

Hauptsache Kultur

HERA – Die Street Art-Künstlerin Jasmin Siddiqui Sie malt die Städte bunt – weltweit. Jasmin Siddiqui ist 1981 als Kind deutsch-pakistanischer Eltern in einem Hochhaus in Frankfurt-Höchst aufgewachsen. Ihrem tristen Alltag entkam sie durch die Flucht in eigene Bildwelten. Ihre erste Spraydose hatte sie als 18-Jährige in der Hand und sprayte sich in kurzer Zeit an die Spitze der internationalen, von Männern dominierten Street Art-Szene. Ihr Künstlername "HERA" verweist denn auch nicht umsonst auf die mächtigste Göttin des griechischen Olymps. HERA trägt ihre riesigen Murals auf Häuserfassaden in Los Angeles, Belgien, Russland und Hongkong auf. So bringt sie das Humane in die Städte, sagt sie, und kommuniziert mit den Menschen. Fantastische androgyne Kinderwesen blicken mit großen Augen hinab auf die Straßen. Heras Bilderwelt ist märchenhaft, verträumt und voller mysteriöser Fantasien. In Frankfurt hat sie gerade zwei Kunstwerke fertig gestellt, eines anlässlich der Fußball-EM 2024, ein weiteres auf dem Uniongelände. "hauptsache kultur" hat Jasmin Siddiqui alias "HERA" bei dieser Arbeit begleitet und erfährt, was es für diese unkonventionelle Künstlerin heißt, sich frei zu malen. Bericht: Natascha Pflaumbaum "The Culture" – Hip-Hop-Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt Als Hip-Hop 1973 in der New Yorker Bronx als kulturelle Ausdrucksform sozial benachteiligter schwarzer und lateinamerikanischer Jugendlicher entstand, hätten die wenigsten vermutet, wie einflussreich diese neue Subkultur weltweit werden würde. Im Ursprung Spaß und zugleich lautstarke Kritik an den vorherrschenden Machtstrukturen, hat der Hip-Hop mit seinen unterschiedlichen Spielarten von Rap und DJ-ing über Breakdance bis zum Graffiti heute so viele gesellschaftliche Bereiche beeinflusst, dass Musik, Mode und Kunst davon durchdrungen sind. Zum 50. Geburtstag des Hip-Hop widmet sich die Ausstellung "The Culture" in der Schirn Kunsthalle Frankfurt dem globalen Phänomen und seinem Einfluss auf die zeitgenössische Kunst und Kultur. Gezeigt werden über 100 Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Videos sowie Mode und Schallplatten von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart, die deutlich machen: Hier geht es längst nicht nur um Bling Bling, sondern auch um zentrale gesellschaftliche Debatten und Fragen von Identität und Rassismus, Sexualität und Empowerment. "hauptsache kultur" hat die Kuratorin Andréa Purnell vom Saint Louis Art Museum in der Ausstellung getroffen und mit ihr über die wichtigsten Säulen des Hip-Hop und seinen Charme gesprochen. Bericht: Katja Lüber Gespräch mit Pino Caruso, Frankfurter Hip-Hopper der ersten Stunde Pino Caruso hat die Begleitausstellung im MOMEM, Museum Of Modern Electronic Music, zur Ausstellung in der Schirn Kunsthalle mitkuratiert: "Milestones of Hip-Hop". Der 52-Jährige erlebte seinerzeit mit, wie durch die hier stationierten US-Soldaten in den achtziger Jahren der Hip-Hop in die deutschen Städte kam. Im Gespräch mit "hauptsache kultur" erzählt er, wie das Lebensgefühl dieser neu aufkommenden Kultur an der Frankfurter B-Ebene war und welche Figuren prägend für Frankfurt waren, etwa der Musiker Moses Pelham aus Frankfurt Rödelheim und der US-Amerikaner "Rico Sparx", bürgerlich Edwin Enrico Lopez. Frankfurt sei so zu einem Schlüsselort für die Geschichte des deutschen Hip-Hop geworden, einschließlich seiner Spielarten Musik, Breakdance und Graffiti, erzählt Pino Caruso, damals noch bekannt unter seinem Künstlernamen "Kidstar". Bericht: Sven Waskönig, Alisa Schmitz Der Frankfurter Hip-Hop-Tänzer Edwin Batalla alias "Batalla CL" "Kunst ist dafür da, etwas zu äußern, was man selbst nicht mal verstehen kann", sagt Edwin Batalla. Der 32-Jährige ist ein international gefragter Choreograf und Hip-Hop-Tänzer, der zum Beispiel in Tokio vergangenes Jahr vor 20.000 Menschen aufgetreten ist. Als Elfjähriger kam er aus Kolumbien nach Frankfurt: Ohne die Sprache zu können, musste er in einer fremden Umgebung Wege finden, sich auszudrücken. Seine Rettung war der Hip-Hop, das Tanzen, mit dem sich Batalla schon als Jugendlicher einen Namen machte. Im Alter von 17 Jahren nahm er an der Urban Dance-Weltmeisterschaft teil. Das war sein Sprungbrett in die internationale Hip-Hop-Szene. Seitdem ist er weltweit unterwegs. Aber Batalla ist Frankfurt treu geblieben, er möchte in seiner Tanzschule "Cipher Dojo" seine Erfahrungen und Werte weitergeben. Es geht es nicht nur darum, Tanzschritte zu perfektionieren, sondern auch darum, sich frei zu entfalten und den Community-Gedanken zu leben, erzählt Edwin Batalla. "hauptsache kultur" hat mit ihm über Hip-Hop und die Suche nach Identität gesprochen. Bericht: Marie Isabelle Vogler Die Berliner "Queen of Rap" – Kitty Kat "Kitty Kat" gilt als Berliner "Queen of Rap". Im deutschen Hip-Hop war die 1982 in Ost-Berlin geborene Katharina Löwel von Anfang an mit dabei, als einzige Frau auf dem Ton angebenden Label Aggro-Berlin rappte sie mit Größen wie "Sido" und "Fler". Mit der Sido-Kooperation "Beweg Dein Arsch" schaffte es ihre Stimme 2009 in die Single-Charts. Dass ihre Person versteckt gehalten worden ist, bemängelt Kitty Kat heute offen in Interviews. Vielleicht, weil sie nie dem sexy Püppchen-Image entsprochen hat, dass der männlich dominierte Hip-Hop so gerne feiert. Kitty Kat, selbst 1,80 Meter groß, ist es laut eigener Aussage ein besonderes Anliegen, dem stereotypen Frauenbild im deutschen Hip-Hop etwas entgegenzusetzen. Sie selbst bezeichnet sich inzwischen als "Deutschrap-Mama", ist seit über 20 Jahren im Geschäft, bekannt für ihre provokativen Songtexte. Ihr neues Album "Eine Frau, ein Wort" ist eine Hommage an die Frauen und den Deutschrap. Kitty Kat hat "hauptsache kultur" in Berlin erzählt, worum es ihr mit ihrer Musik geht. Bericht: Mariska Lief

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