Mensch Merz!
16.04.2024 • 20:15 - 21:00 Uhr
Info, Politik
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Der Sauerländer Friedrich Merz wurde 1955 in eine konservative Juristenfamilie hineingeboren. Ab den späten 80-ern machte er Karriere in der CDU. Sein Aufstieg schien unaufhaltsam. Doch nach verlorenen Machtkämpfen zog er sich Anfang der Nullerjahre aus der großen Politik zurück. Führt sein Comeback nun 2025 bis zur Kanzlerschaft?
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Wer ist Friedrich Merz? Ein Porträtfilm von Steffen Haug und Maik Gizinski versucht, diese Frage zu beantworten. Die Filmemacher haben den 68-Jährigen wiederholt getroffen und ihn auf Reisen begleitet.
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Früher Lichtgestalt und Bierdeckel-Akrobat in Sachen Steuervereinfachungen - und heute? Viele in der CDU scheinen sich mit Friedrich Merz bessere Zeiten zurückzuwünschen. Aber kann jener Mann, der einst im Machtkampf mit Angela Merkel scheiterte und erst im dritten Anlauf CDU-Vorsitzender wurde, tatsächlich zum Zukunftspolitiker werden?
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Originaltitel
Mensch Merz! Der Herausforderer
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Das längste Comeback: Bundeskanzler Friedrich Merz?

Von Eric Leimann

Im Herbst 2025 könnte CDU-Chef Friedrich Merz zum deutschen Bundeskanzler gewählt werden. Doch wer ist der dann fast 70-Jährige, der einst als junger, hochintelligenter Überflieger der Union galt – später aber die Politik enttäuscht verließ? Das ZDF-Porträt "Mensch Merz!" versucht dies zu beantworten.

Sein größter PR-Coup gelang ihm vor über 20 Jahren – 2003 mit einem Bierdeckel. Damals erfand Friedrich Merz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, aber im Machtkampf mit Angela Merkel bereits unterlegen, die Idee eines radikal vereinfachten Steuersystems: nur noch drei Steuersätze, eine radikale Vereinfachung des Systems – die Steuererklärung der Deutschen müsse auf einen Bierdeckel passen, sagte er damals. Kurze Zeit später zog sich der einstige Überflieger der CDU, Unions-Fraktionsvorsitzende und als hochintelligent geltende Finanzexperte aus der Politik zurück. Merz arbeitete wieder als Anwalt, wurde Lobbyist und verdiente gut. Es folgte das politische Comeback 2021, das ihn nun zur wahrscheinlichen Kanzlerkandidatur bei den Bundestagswahlen 2025 führen könnte. Zeit also, sich den Menschen und Politiker Friedrich Merz genauer anzuschauen. Für den Porträtfilm "Mensch Merz!" haben dies die Filmemacher Steffen Haug und Maik Gizinski getan.

Nach dem Rückzug Angela Merkels sowie dem Scheitern von Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet geschah in der CDU das, was viele nicht mehr erwartet hatten: Friedrich Merz wurde doch noch der neue starke Mann, Fraktions- sowie Parteivorsitzender und natürlich auch Oppositionsführer im aktuellen Deutschen Bundestag. Wenn im Herbst 2025 die nächsten Bundestagswahlen stattfinden, wird er möglicherweise – und mit aktuell guten Chancen – als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen. Offiziell wird über die Kandidatur erst nach den ostdeutschen Landtagswahlen (Sachsen, Thüringen, Brandenburg) im September 2024 entschieden. Doch es scheint keine vielversprechendere Merz-Alternative zu geben. Wer ist also jener Mann, der am 11. November 2025, also kurz nach der Wahl, 70 Jahre alt wird? Steffen Haug, lange Jahre Chefredakteur von Spiegel TV, und Maik Gizinski versuchen das mit ihrem ZDF-Porträt herauszufinden.

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Geachtet, aber nicht geliebt?

Sie tun dies auf die bei solchen Politikerporträts gängige Art und Weise. Gesprächstermine werden vereinbart, um ein paar Monate oder Jahre politischer Entwicklungen abzuwarten. Und "der Herausforderer", so der Untertitel des Films, wird auf Reisen begleitet: beim Besuch einer Eurofighter-Staffel der Luftwaffe in Rostock-Laage, bei außenpolitischen Reisen nach Helsinki und Stockholm, wo es um die Sicherheit Europas in Zeiten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine geht und schließlich wieder innenpolitisch bei einem Aschermittwoch im Thüringischen Apolda, wo er die AfD ins Visier nimmt. Ein Wahlsieg der Rechtspopulisten im Herbst wäre "eine Schande für Thüringen, aber es wäre auch eine Schande für Deutschland", sagt Merz.

Sogar nach Paris geht es, zu Präsident Macron. "Die internationalen Beziehungen leben von persönlichen Begegnungen", bringt sich Merz hier in Position. "Ich möchte nicht sagen Freundschaften, das ist ein zu weiter Begriff. Aber von verlässlichen Beziehungen auch in den Personen."

Macron empfängt Merz zu einem Vier-Augen-Gespräch. Protokollarisch ein großer Erfolg für den CDU-Politiker, der danach aus dem Gespräch mit dem Präsidenten verkünden kann: "Wir waren uns sehr einig, dass wir mehr tun müssen, um den guten Geist der deutsch-französischen Zusammenarbeit wiederzubeleben." Merz spricht in Paris wie ein Schattenkanzler – aber wird er in anderthalb Jahren auch "Kanzler in echt". Oder passiert noch etwas Ungewöhnliches?

Wer ist dieser gereifte Friedrich Merz überhaupt, den man früher stets als hochintelligent, aber eben auch als ein wenig arrogant und elitär wahrnahm? Weil er geachtet, aber nicht geliebt wurde, blieb dem Juristen und Vater dreier Kinder die frühere ganz große Karriere vielleicht verwehrt. Schlägt nun seine Stunde? Im Film äußern sich Weggefährten, Freunde und politische Gegner wie Markus Söder, Annegret Kramp-Karrenbauer, Armin Laschet, Aki Watzke und Renate Künast.

Mensch Merz – Di. 16.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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