Regisseur Robert Rodriguez.
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Robert Rodriguez

Lesermeinung
Geboren
20.07.1968 in San Antonio, Texas, USA
Alter
55 Jahre
Sternzeichen
Biografie

7000 Dollar brauchte Robert Rodriguez, um seine Karriere zu finanzieren. Mit seiner Familie und ein paar Freunden drehte der junge Texaner 1992 die blutige Gangsterballade "El Mariachi" und erregte damit internationales Aufsehen. Da war ein Film, der weniger gekostet hatte als eine Sekunde eines durchschnittlichen Hollywoodfilms und dennoch gut unterhielt. Mit notgedrungen sparsamen Mitteln hatte sich Rodriguez auf das konzentriert, was einen guten Film - unabhängig vom Budget - ausmacht: eine geradlinige Story, einfache, aber glaubhafte Charaktere und eine einfallsreiche Inszenierung. Dass da auch manches ungeschliffen wirkt, verstärkt den Reiz eher noch.

"El Mariachi" ist einer jener einsamen Sänger, die von Ort zu Ort ziehen, für Geld ein paar Lieder in Kneipen singen und sonst in Ruhe gelassen werden wollen. Doch damit hat es ein Ende, als die doofen Handlanger eines örtlichen Gangsterbosses ihn mit einem gemeingefährlichen Killer verwechseln. Sie eröffnen das Feuer auf ihn, doch dabei sind sie an den Falschen geraten. Rodriguez Erstling wird ein kleiner Welterfolg, und Hollywood wird hellhörig: Hier gab es offenbar jemanden, der im Zeitalter hemmungsloser Budgetverschleuderei solide und kostengünstig arbeiten konnte. Doch bevor Robert Rodriguez sich im Hollywoodkino seine Brötchen verdienen durfte, musste er mit der TV-Arbeit "Bad Boys Never Die" (1994) zeigen, dass er keine Eintagsfliege war. In der witzigen Jugendgeschichte macht er sich kräftig über Kultfilme wie etwa "... denn sie wissen nicht, was sie tun" (1955) mit James Dean lustig.

Ein beinahe vollkommenes Debakel war der Episodenfilm "Silvester in fremden Betten" (1995). Vier als "junge Wilde" geltende Nachwuchsregisseure, neben Rodriguez waren dies Quentin Tarantino, Allison Anders und Alexandre Rockwell, bebilderten jeweils eine Episode aus einem anderen Hotelzimmer. Lediglich die Episode von Rodriguez hält wegen ihrer Turbulenz die Augenlider oben. Doch Tim Roth als fürchterlich chargierender Page ist auch hier nur schwer zu ertragen. Mit "Desperado" (1995) drehte Rodriguez im wesentlichen seinen Erstling noch einmal, diesmal mit Starbesetzung (Antonio Banderas, Salma Hayek), einigen irrwitzigen Schießereien, aber ohne den Charme des Originals. Zwar hat das Werk etliche überaus komische Szenen, doch vor allem das einfallslose Ende verstört.

Mit dem Splatter-Movie "From Dusk till Dawn" (1996) verfilmte Rodriguez ein Drehbuch seines Freundes Quentin Tarantino, der darin auch eine der Hauptrollen spielt. Eine Gruppe von Leuten gerät in eine zwielichtige Biker-Kneipe, die sich als Vampir-Treffpunkt entpuppt. Die zweite Hälfte des Films besteht aus pausenlosem Zermatschen von Zombie-Vampiren, was mit der Zeit etwas ermüdet. George Clooney, Harvey Keitel und Juliette Lewis spielen die weiteren Hauptrollen. Auch hier verdecken zahlreiche köstliche Einzelideen nicht die dramaturgische Grundschwäche des Buches. Für den unterhaltsamen Sciencefiction-Film "Mimic" (1997) von Guillermo Del Toro wird Robert Rodriguez als Regisseur des Zweiten Stabes und ausführender Produzent genannt.

Auch wenn in Rodriguez' Hollywood-Arbeiten oft mehr versprachen als sie einlösten, sind seine Filme doch über dem Durchschnitt eines eher stromlinienförmigen, risikoarmen Maninstream-Kinos anzusiedeln. Sollte sich seine jugendliche Rebellion noch mit einem besseren Gespür für den dramaturgischen Zusammenhalt seiner Stoffe paaren, sind noch einige wirklich große Filme von Rodriguez zu erwarten. Ein Schritt in die falsche Richtung war einstweilen "The Faculty" (1998), einer von vielen Aufgüssen des erfolgreichen "Scream - Schrei des Todes"-Prinzips. Mit diesem Film enttäuschte er sogar viele seiner treuesten Anhänger. Mit seinem überraschenden und knallbunten Agenten-Spektakel für Kinder "Spy Kids" landete Rodriguez 2001 in Amerika einen absoluten Top-Hit.

Weitere Filme von Robert Rodriguez: "Spy Kids 2 - Die Rückkehr der Superspione" (2002), "Irgendwann in Mexiko", "Mission 3D" (beide 2003), das Comic-Spektakel "Sin City","Die Abenteuer von Shark Boy und Lava Girl" (beide 2005), "Planet Terror" (2007), "Das Geheimnis des Regenbogensteins" (2009), "Predators" (Buch), "Machete" (beide 2010), "Spy Kids 4D" (2011), "Machete Kills" (2013).

Filme mit Robert Rodriguez

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