"Grand Jeté": Kritik zum Drama im Ersten!

Das Drama "Grand Jeté" erzählt die Geschichte einer ehemals weltberühmten Balletttänzerin, die mehr als nur Muttergefühle für ihren Sohn, der bei der Großmutter aufwuchs, empfindet. Es ist ein Film über eine emotionale Achterbahnfahrt und ein großes Tabu. 

Gleich zu Beginn der Coronapandemie verzückte eine junge Frau die Menschen im Lockdown mit Tanzeinlagen auf YouTube. Sarah Grether, die als Schauspielerin, Tänzerin, Choreografin und Performance-Künstlerin arbeitet, eroberte mit ihren kurzen Spontan-Darbietungen die Herzen der Social Media-Gemeinde im Nu. Die gebürtige Kalifornierin, die im Alter von 16 Jahren nach Deutschland zog, wurde einem breiteren Publikum bekannt und hatte schließlich bei der Berlinale 2022 ihren Durchbruch.

Im Film "Grand Jeté", der bei den Filmfestspielen Premiere feierte, spielt sie die Hauptrolle einer ehemaligen Ballettberühmtheit, die sich neu finden muss und dabei auf gesellschaftlich tabuisierte Gefühle stößt. Das Erste zeigt das Drama von Regisseurin Isabelle Stever nun als Erstausstrahlung im Free-TV.

Eine verwirrende Beziehung beginnt

Nadja, so der Name des Ex-Tanzstars, hat ihren Körper über die Jahre völlig zugerichtet. Von Kindheit an drehte sich alles nur um den Erfolg. Heute ist ihr Leben von Schmerzen bestimmt und auch der Job als Ballettlehrerin kann sie nicht aus ihrer Lethargie holen. Auf der Suche nach einer Perspektive begibt sie sich zurück an den Ort ihrer Jugend. Bei Mutter Hanne trifft Nadja auf eine andere wichtige Person, die sie allerdings kaum kennt: Ihr Sohn Mario wuchs bei der Großmutter auf, damit sie sich voll und ganz auf die Tanzkarriere konzentrieren konnte.

Nun, da sich beide als Quasi-Unbekannte begegnen, fühlen sie sich von Anfang an körperlich zueinander hingezogen. Sie die trainierte Tänzerin mit Zweifeln, er der im Fitnessstudio gestählte junge Mann. Es ist mehr als die Liebe zwischen Mutter und Sohn, sondern ein gesellschaftliches Tabu. Für Nadja beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt. Schon bald geben beide dem Begehren und den neuen Gefühlen nach und entwickeln eine leidenschaftliche Beziehung gegen alle Konventionen.

Grand Jeté – So. 10.03. – ARD: 23.35 Uhr