Eddie Constantine

Edward Constantine
Lesermeinung
Geboren
29.10.1917 in Los Angeles, USA
Gestorben
25.02.1993 in Wiesbaden, Deutschland
Sternzeichen
Biografie

Ein Pepita-Hütchen auf dem Kopf, eine Angelrute in der Hand - so sitzt Eddie in einem Sessel und schaut dämlich aus der Wäsche. Sein erster Auftritt in "Nick Carter schlägt alles zusammen" von Henri Decoin (1964) ein typisches Eddie-Bild - zumindest wie ihn deutsch-französisch-italienische Filmproduzenten sehen wollen. Aus der dämlichen Ruhe entspringt plötzlich die Agressivität: Eddie schlägt zu - natürlich mit der Linken. Jahrzehnte lang wird Eddie Constantine alias Nick Carter alias Lemmy Caution als Punching Ball benutzt, beziehungsweise er benutzt den anderen dazu.

Doch es ist nicht der Mann mit der sanften, sympathischen Stimme, mit der klaren friedlichen Diktion, der hier den Tölpel und Brutalo spielt: es sind die idiotischen Drehbücher. Jean Luc Godard hat dieses Image benutzt, er lässt ihn aber lesen - was weder Lemmy Caution noch Nick Carter je getan haben. Und Eddie/Lemmy liest in "Lemmy Caution gegen Alpha 60" (1965). Eddie Constantine ist ein freundlicher, sympathischer Gesprächspartner, der Amerikaner in Paris mit französischem Pass ist längst abgestreift. Star-Rummel kannte er, liebte er aber nie so recht, obwohl er gerne den Haudegen spielte. "Ich hätte mir nur manchmal intelligentere Drehbücher und Partner gewünscht; aber alles kann man ja nicht haben" sagt Eddie einmal in einem Kölner Hotel.

Lebensabend am Wiesbadener Kurpark

Talkshows lehnt er ab - seitdem er mit einer ehemaligen Fernsehredakteuerin des ZDF verheiratet war. Und so genoss er es am Ende seines Lebens als Besitzer einer Jugendstil-Villa am Wiesbadener Kurpark und einem Fluchtweg an der Adria in Cattolica sich zur Ruhe zu setzen. Natürlich spielte er bis zu seinem Lebensende in Filmen von Freunden und Menschen, die ihn mochten. So sah man ihn bei den Kaurismäki-Brüdern, bei Wim Wenders und früher bei Fassbinder. Peter Lilienthal gab ihm die erste Charakterrolle 1969/70 als alternder Anarchist "Malatesta", dann spielt er 1970 bei Rudolf Thome "Jane bleibt Jane", und im gleichen Jahr bei Fassbinder in "Warnung vor einer heiligen Nutte", mit dem er zwei weitere Filme drehte. 1973: "Welt am Draht", 1979: "Die dritte Generation". Und noch einmal steht er bei Godard vor der Kamera: "Deutschland Neu(n) Null" (1991), und zuletzt sah man ihn in der Fernsehserie "Roncalli" 1986 als alten Zirkusclown.

Eddie Constantines Vater war Russe, die Mutter Polin, beide waren sie in die USA ausgewandert. Eddie wächst in Los Angeles und Providence auf. 1933-36 studiert er Gesang am Conservatorium in Wien, später in New York. Er ist Chorsänger, Mitbegründer des Vokalquintetts "The Five Musketeers". 1947 geht er nach London, im gleichen Jahr tritt er in Pariser Nachtclubs auf und es erscheinen die ersten Schallplatten. 1950 geht er ans Moulin Rouge, 1951 tritt er mit Edith Piaf auf, mit der er befreundet ist. Der erste Film stammt aus dem Jahr 1952: "Egypt by Three". Der nächste Film ist schon der Beginn der Eddie-Linie: mit "Im Banne des blonden Satans" prägt Bernard Borderie das neue Image, es ist die Zeit der Billig-Produktionen nach Peter Cheyneys "Lemmy Caution"-Romanen.

Weitere Filme mit Eddie Constantine: "Dieser Mann ist gefährlich", "Les Femmes S'en Balancent", "La Mome Vert-de-Gris" (alle 1953), "Liebe, Lumpen, Leidenschaften", "Ces dames préfèrent le mambo" (beide 1957), "Hoppla, jetzt kommt Eddie" (1958), "Eddie schafft alle" (1959), "Eddie lässt die Bombe platzen", "Comment Qu'elle est" (beide 1960), "Das ist nichts für kleine Mädchen", "Die sieben Todsünden" (beide 1961), "Eddie - Miezen und Moneten" (1963), "Eddie, Blüten und Blondinen" (1964), "Nick Carter - Zum Frühstück Blondinen" (1965), "Lions Love" (1969), "Falscher Verdacht" (1971), "Der zweite Frühling" (1975), "Die Wiege des Satans" (1978), "Carnapping", "Panische Zeiten" (beide 1979), "Rififi am Karfreitag" (1980), "Das Mikado-Projekt" (1983), "Tiger - Frühling in Wien" (1984), "Frankensteins Tante" (1986), "Rivalen der Rennbahn" (1989), "Europa" (1990).

Filme mit Eddie Constantine

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