Klein, kleiner, Tiny House
26.04.2024 • 20:15 - 21:00 Uhr
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Originaltitel
Klein, kleiner, Tiny House
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
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Klein, kleiner, Tiny House

Der 30-jährige Pianist Simon Seeberger und die 76-jährige Architektin Christine Nordmann haben etwas gemeinsam: sie haben ihr ganz persönliches Wohnglück auf minimalem Raum gefunden. Christine Nordmann aus Wuppertal ist fest davon überzeugt: "Ich habe festgestellt, alleine in meinem Haus habe ich fast nur noch einen Raum benutzt. Die ganzen Sachen und Räume sind mir viel zu viel. Ich brauche das alles gar nicht." Die Rentnerin überlässt ihr großes Haus den Kindern und Enkeln, zieht in ihr selbst entworfenes Mini-Haus - auf gerade einmal 14 Quadratmetern Grundfläche. Simon Seeberger hatte das auch vor. Zwei Jahre lang baute er sich sein Traumhaus im Raum Köln mit den eigenen Händen - doch komplett darin leben will er jetzt nicht mehr. "Ich werde das Haus erstmal als kreativen Schaffensort nutzen," sagt er. Ein Trend aus den USA ist in Nordrhein-Westfalen angekommen und hat eine Bewegung ausgelöst: Tiny House - Leben im Kleinformat. Die kleinen Häuser können offenbar viele große Wünsche erfüllen. Egal ob als Wohnsitz fürs Alter, als Wochenendhaus für die Familie oder als mobiles Heim, Hauptsache klein soll es sein. Eine Definition für ein Tiny House gibt es nicht, doch aus der wörtlichen Übersetzung "winziges Haus" ergibt sich, dass es sich um Mini-Häuser handeln muss. Im US-amerikanischen Baurecht ist von 400 Quadratfuß die Rede, was umgerechnet etwa 37 Quadratmeter bedeutet. In Deutschland ist es aber deutlich komplizierter als in den USA, ein Tiny House zu bauen und vor allem, einen Platz zu finden. Im deutschen Baurecht gibt es kein Mini-Haus, dazu sind die Vorschriften regional sehr unterschiedlich. Was im Traum so leicht wirkt, lässt sich in der Realität oft schwerer umsetzen. Doch wenn es gelingt, bleibt die Frage: Kann man auf so einer kleinen Fläche wirklich Leben? Patrick Waszong aus Niederkrüchten ist fest davon überzeugt. Er lebt seit eineinhalb Jahren ausschließlich im Tiny House: "Wer im Tiny House lebt, kann richtig viel Geld sparen. Aber man muss Minimalismus lieben und sich nicht über Besitz definieren." Ralf Steffens hat ein Tiny House direkt am Rursee in der Eifel gebaut. Für ihn ist es ein Luxus, um sich das Leben mitten in Köln und gleichzeitig noch in der Natur zu leisten. "Im Alter kann ich mir gut vorstellen, komplett im Tiny House zu leben", sagt Ralf Steffens. Durdica Strauch aus dem Münsterland und ihr Sohn Tino Strauch, mittlerweile selbst Familienvater haben sich gemeinsam ein Haus bauen lassen: Es steht auf einem Campingplatz im Taunus. Der Sohn will das Haus in der Woche als Wohnsitz am Arbeitsplatz fern der Familie nutzen, die Mutter am Wochenende als Ferien-Domizil: "Wir können insgesamt sechs Schlafplätze auf den 28 Quadratmetern möglich machen, so dass wir sogar alle zusammen hier das Wochenende verbringen können." So unterschiedlich die Bewohner*innen sind, so vielfältig sind auch die Häuser: Vom Luxus-Baumhaus über das Design-Objekt bis zur Öko-Bauweise, die Varianten im Westen sind vielfältig. Genauso wie die Möglichkeiten. Denn auch wenn wenig Platz ist, ein Tiny House passt oft noch hin. Die Architektin Wibke Schaeffer und der Designer Moritz Zielke aus Köln sehen genau diese Möglichkeit: Die beiden entwerfen und bauen nachhaltige Designer-Tiny-Häuser. Baulücken und Dächer in der Stadt können genutzt werden, um noch dringend nötigen Wohnraum auch in der Stadt zu schaffen. Der Film zeigt Menschen, die ihr ganz persönliches Wohnglück im Kleinformat gefunden haben. Menschen, die Mini-Häuser bauen, und Menschen mit großen Visionen für die Zukunft der kleinen Häuser.

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