Nicht nur Charakterrollen: Mathieu Carrière (hier "Anna und die Liebe)
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Mathieu Carrière

Lesermeinung
Geboren
02.08.1950 in Hannover, Deutschland
Alter
73 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Bereits im Alter von 13 Jahren gibt Mathieu Carrière in Rolf Thieles Thomas-Mann-Verfilmung "Tonio Kröger" als Titelheld sein Leinwanddebüt. Und die Rolle des Törless in der Literaturverfilmung "Der junge Törless" (1966), Volker Schlöndorffs Debütfilm nach Musil, macht auch die internationale Kinoszene auf den elegant wirkenden, gutaussehenden Charakterdarsteller aufmerksam, der ein Jahr später in Andrzej Wajdas "Die Pforten des Paradieses" erneut auf der großen Leinwand zu sehen ist.

1969 Jahre später zieht Carrière nach Paris, studiert dort bis 1978 Philosophie. So ganz nebenbei ist er ab 1969 in vielen internationalen Kino- und TV-Produktionen zu sehen, so etwa an der Seite von Film-Legende Orson Welles in "Malpertius" (1971), in "Der Mann mit dem zweiten Gehirn" (1972) und neben Yves Montand und Simone Signoret in dem Krimi "Police Python 357" (1976).

Nebenbei widmet sich Carrière der Theater- und Kabarettarbeit, so arbeitet er am Théâtre National de Paris und bei den Salzburger Festspielen, tritt aber auch im "Alcazar de Paris" mit Travestie-Nummern, Hamlet-Monologen und Goebbels-Reden auf (1974). Zwei Jahre später arbeitet Carrière erneut mit Regisseur Schlöndorff zusammen, diesmal in "Der Fangschuss", es folgen Rollen in Hamiltons "Bilitis" (1977) und Auftritte in einigen Episoden der Krimi-Serien "Derrick", "Der Alte" und "Tatort". In seiner Wahlheimat Frankreich ist der Charakterdarsteller bald populärer als in Deutschland, er ist dort immer wieder in den unterschiedlichsten Rollen im TV und Kino zu sehen. Wie etwa in Jacques Ruffios "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" (1981) an der Seite von Romy Schneider, in "Blutiger Asphalt" (1984) von André Neau und zusammen mit Emmanuelle Béart in Edouard Molinaros "Der Filou" (1985).

In Deutschland spielt er eher selten, so fällt er beispielsweise in Robert Van Ackerens "Die flambierte Frau" (1983) als Callboy an der Seite von Gudrun Landgrebe auf, noch einmal mit der Landgrebe in dem Drama "Yerma" (1984, Regie: Barna Kabay, Imre Gyöngyössy), mit Hans Christian Blech in der deutsch-ungarischen Koproduktion "Ungarisches Requiem" (1990) und in Werner Schroeters "Malina" (1990) mit Isabelle Huppert. Immer wieder hat er kleinere Nebenrollen wie in David Seltzers US-Produktion "Wie ein Licht in dunkler Nacht" (1992), in John Glens "Christopher Columbus: Der Entdecker" (1992) sowie an der Seite seiner ebenfalls schauspielerenden Schwester Mareike Carrière in Petra Hafftners "Schuldig auf Verdacht" (1995) sowie in Bernd Eichingers "Das Mädchen Rosemarie" (1995).

Carrière, der schon 1973 bei "Alcazar de Paris" Co-Regie geführt hatte und mit "Zugzwang" (1988) sein Regiedebüt gab, ist in den letzten Jahren auch vermehrt in deutschen TV-Produktionen wie "Großstadtrevier", "Faust" und "Schloss Hohenstein" zu sehen. Bei seiner Rollenauswahl zeigt der intelligente Mann nicht immer Geschmack, wie seine Engagements für unsägliche Filme wie etwa "Wer liebt, dem wachsen Flügel" (1998) beweisen.

Weitere Filme mit Mathieu Carrière: "Rendezvous in Bray" (1970), "Kein Rauch ohne Feuer" (1973), "Ein wildes Leben" (1974), "Ein Mann will nach oben" (TV-Mehrteiler, 1978), "Mein Partner Davis" (1979), "Die Frau des Fliegers" (1981), "Blutiger Schnee" (1983), "Das nächste Opfer" (1984), "Marie Ward - Zwischen Galgen und Glorie" (1985), "Johann Strauß - Der König ohne Krone" (1986), "Sie töten aus Lust" (1988), "Rosamunde" (1989), "Erfolg" (1990), "Böses Blut" (1993), "Eine tödliche Liebe", "Flammen der Liebe" (beide 1995), "Alte Freunde küsst man nicht", "Die Rückkehr des Sandokan", "Für Liebe und Gerechtigkeit", "Tatort - Bei Auftritt Mord" (alle 1996), "Die falsche Prinzessin", "Die Feuerfalle", "Prinzessin Amina - Das Geheimnis einer Liebe", "Tatort - Manila", "Wie eine Spinne im Netz" (alle 1997), "Der weiße Elefant", "La poursuite du vent", "Männer aus zweiter Hand", "Preis der Unschuld" (alle 1998), "Ich wünsch dir Liebe" (1999), "Jesus-Legenden - Judas", "Ternitz Tennessee" (beide 2000), "Davon stirbt man nicht", "Utta Danella - Die Hochzeit auf dem Lande" (beide 2001), "Luther" (2003), "Arsène Lupin" (2004), "Du bist nicht allein" (2007), "Anna und die Liebe" (Telenovela, 2008), "Die Entbehrlichen" (2009), "Der Gewaltfrieden", "Bergblut" (beide 2010), "Verfolgt - Der kleine Zeuge" (2012).

Filme mit Mathieu Carrière

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