Rachel (Constance Wu) und Nick (Henry Golding) lieben sich, doch Nick hat ein Geheimnis: Er ist unfassbar reich.
"Crazy Rich" ist eine gelungene Rom-Com für den Sommer.

Crazy Rich

KINOSTART: 23.08.2018 • Komödie • USA (2018) • 121 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Crazy Rich Asians
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
30.000.000 USD
Einspielergebnis
164.722.165 USD
Laufzeit
121 Minuten

Filmkritik

Witzig, selbstironisch und grandios inszeniert
Von Sarah Schindler

Ein Mädchen aus bescheidenen Verhältnissen liebt einen stinkreichen Jungen. "Crazy Rich" spielt mit Vorurteilen, Traditionen und Reaktionen und ist so herrlich selbstironisch, dass es die Sommerkomödie des Jahres werden könnte.

Die romantische Komödie ist zurück! Und zwar im klischeeüberbordenden Asia-Style. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, aber mit Grips und Herz, liebt einen steinreichen Jungen. Doch "Crazy Rich" spielt so stark mit Klischees und Symbolen, dass man vor lauter Lachen gern darüber hinwegsieht und die zwei Stunden wie im Fluge (in der ersten Klasse natürlich) vergehen. Und auch, wenn der deutsche Zuschauer mit so mancher Gepflogenheit asiatischer und vor allem chinesischer Kultur in Singapur nicht so zugegen ist, wird er mit "Crazy Rich" viel Spaß haben, denn der Humor funktioniert kulturübergreifend.

Rachel Chu (Constance Wu) hat zwar asiatische Wurzeln, war selbst aber noch nie in Fernost. Das soll sich ändern, als sie gemeinsam mit ihrem Partner Nick (Henry Golding) nach Singapur fliegt, um an der Hochzeit seines besten Freundes teilzunehmen. Natürlich nutzt ihr Liebster die Gelegenheit, seine Freundin seiner Familie vorzustellen. Dabei erhält Rachel Informationen, die ihr Nick bislang vorenthalten hat: Seine Familie ist eine der reichsten in ganz Südostasien. Das wirft natürlich Probleme auf, denn Nicks Mutter Eleanor (Michelle Yeoh) besteht darauf, dass ihr Sohn nur eine standesgemäße Frau heiratet. Und genau das ist Rachel eben ihrer Meinung nach nicht. So wird die Reise nach Singapur für Rachel zur Tortur – mit schwierigen, aber auch sehr witzigen Querelen.

Hollywood trifft auf so ziemlich jedes Klischee, was man gegenüber Asiaten (mit und ohne Geld) haben kann. Dabei ist es herrlich erfrischend, dass sich Warner Bros. und Regisseur Jon M. Chu darauf einlassen, jegliche Rollen mit Asiaten zu besetzen. Der Film beruht auf dem ersten Band der Erfolgstrilogie von Kevin Kwan und sorgte regelrecht für ein Bietergefecht, wer nun den Film dazu umsetzen darf.

Den Zuschlag bekam Warner und übergab Erfolgsproduzent und Regisseur Jon M. Chu das Zepter. Man war offen, Neues auszuprobieren und die Rolle der Hauptdarstellerin nicht klassisch mit einer typischen Hollywoodschönheit zu besetzen, sondern mit der durchaus bekannten, aber noch nicht ganz etablierten Constance Wu. Ihr Spiel ist so unterhaltsam spröde und passt perfekt zum sehr charmanten Henry Golding. Außerdem beschert "Crazy Rich" dem Zuschauer noch zahlreiche weitere Cross-Asian-Größen mit Potenzial für eine eigene Comedy-Serie.

Eine besondere Hauptrolle spielt die Stadt Singapur. Böse Zungen könnten zwar beklagen, dass es sich wie ein Werbefilm für den Stadtstaat anfühlt, aber nirgendwohin passt die Geschichte besser als in diese Szenerie einer der reichsten Städte der Welt. Chu spielt damit und stützt sich mit so ziemlich allem, was Hollywood zu bieten hat, auf die Vorlage: Große Bilder während einer fulminanten Hochzeit, völlig überzogene Szenen an wunderschönen Orten und vor allem jede Menge Klischees, die sich, zumindest in "Crazy Rich", alle bewahrheiten.

Genau dieses Spiel mit den Vorurteilen, Traditionen und Reaktionen macht "Crazy Rich" zu einer absoluten Perle für diesen Sommer. Einiges verstehen vielleicht nur Asien-Insider, das tut der Grundstimmung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. In jeder Minute wird der Zuschauer abgeholt, Gag folgt auf Gag, ohne dabei in Plattitüden abzurutschen. Dazu kommt die akute Reiselust, die sich spätestens nach der zweiten Panoramaaufnahme lässt.

Kurzum ist "Crazy Rich" ein Film, der durchgehend Spaß macht und vor allem durch den Witz und die grandiose Inszenierung besticht. Da ignoriert man gerne die sehr vorhersehbare und etwas dünne Geschichte. Endlich wieder eine romantische Komödie, die den Zuschauer gut gelaunt in den Spätsommer entlässt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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