Freiheit statt Disziplinierung, Wissensvermittlung auf Augenhöhe und nicht "von oben herab", eine Pädagogik nach dem Motto "Hilf mir, es selbst zu tun": Bis heute blicken manche Eltern mit Skepsis auf den Ansatz der Montessori-Erziehung (die Kinder müssen dort nicht einmal Hausaufgaben erledigen), aber der Erfolg gibt den entsprechenden Schulen und Kinderhäusern doch recht. Das Montessori-Prinzip hat sich als Alternative zum "regulären" Bildungsweg längst etabliert, alleine in Deutschland entstanden im Lauf der Jahre mehrere Hundert Einrichtungen. Nun spürt Regisseurin und Autorin Léa Todorov der Frau nach, die sich all das einst ausgedacht hat: Maria Montessori.
Maria Montessori ist heute in erster Linie bekannt für ihre Arbeit als Erzieherin, sie war aber noch weit mehr. Zum Beispiel eine der ersten Ärztinnen in Italien. Und sie war, damals im späten 19. Jahrhundert, eine glühende Verfechterin für ein neues und modernes Frauenbild. Nicht ganz zufällig startet "Maria Montessori" unmittelbar vor dem Internationalen Frauentag (8. März) in den Kinos. Maria Montessori war aber auch: eine in vielerlei Hinsicht zerrissene Persönlichkeit.
"Als ich mein Studium aufnahm, war es undenkbar für eine Frau, Medizin zu studieren", blickt Maria Montessori (Jasmine Trinca) auf ihre eigene Erfolgsgeschichte zurück. Doch für ihre Pionierarbeit und ihr Selbstbild als unabhängige Frau hat sie auch einen hohen Preis zu bezahlen. Maria weigert sich zu heiraten, weil sie nicht der "Besitz" irgendeines Mannes sein will, und als sie schwanger wird, entscheidet sie sich schweren Herzens gegen den Jungen – und für ihre Karriere. Ihr Ziel ist es, entgegen aller (zumeist männlichen) Widerstände das Schulsystem zu revolutionieren, mit einer "Erziehung getragen von Liebe".
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH