Im ersten Teil begruben Brad (Will Ferrell) und Dusty (Mark Wahlberg, links) das Kriegsbeil. Wird es über die Feiertage wieder ausgebuddelt?
Zwei Jahre nach "Daddy's Home - Ein Vater zu viel" kommt nun eine weihnachtliche Fortsetzung in die Kinos.

Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme!

KINOSTART: 07.12.2017 • Komödie • USA (2017) • 100 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Daddy's Home 2
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Budget
69.000.000 USD
Einspielergebnis
65.410.694 USD
Laufzeit
100 Minuten

Filmkritik

Weihnachtlicher Hüttenkoller
Von Christopher Diekhaus

Seit Anfang November machen die von Mila Kunis angeführten Bad Moms zum zweiten Mal die große Leinwand unsicher und müssen sich dabei mit ihren Müttern auseinandersetzen, die an Weihnachten bei ihren Töchtern auf der Matte stehen. In die gleiche Kerbe schlägt nun auch die Fortsetzung zu "Daddy's Home" – mit dem kleinen Unterschied, dass die beiden männlichen Protagonisten zum Fest Besuch von ihren Vätern bekommen. Während "Bad Moms 2" zwischen derben Zoten und hohler Rührseligkeit versackt, erweist sich das Papa-Sequel zumindest phasenweise als annehmbarer, wenn auch wenig origineller Spaß.

Nach dem Hahnenkampf ist vor dem Hahnenkampf. Am Ende von Teil eins schlossen der brave Spießer Brad (Will Ferrell) und Obermacho Dusty (Mark Wahlberg) Frieden und einigten sich darauf, als "Co-Dads" zusammen für Dustys Kinder Megan (Scarlett Estevez) und Dylan (Owen Vaccaro) da zu sein. Ein Arrangement, das vor allem Brads Ehefrau Sara (Linda Cardellini), die früher mit Dusty verheiratet war, hoch erfreut. Das anstehende Weihnachtsfest will die Patchwork-Familie, der auch Dustys neue Gattin Karen (Alessandra Ambrosio) und seine Stieftochter Adrianna (Didi Costine) angehören, gemeinsam verbringen.

Komplettiert wird das Feiertagstreffen von Brads Papa Don (John Lithgow) und Dustys Vater Kurt (Mel Gibson), die vollkommen unterschiedlich auf die "Co-Dad"-Situation reagieren. Anders als Don kann der kernige Ex-Astronaut Kurt mit der gemeinsamen Erziehungsarbeit wenig anfangen und lässt daher nichts unversucht, um Brad und Dusty gegeneinander aufzuhetzen. Dass die Familien in eine abgelegene Hütte fahren, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Hier und da schleichen sich Längen ein

Wie schon der Vorgänger schafft es "Daddy's Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme!" nur sehr selten, das in der Geschichte steckende satirische Potenzial richtig auszuschöpfen. Für einen cleveren, entlarvenden Blick auf heutige Familienkonstellationen und bestimmte Männlichkeitsbilder fehlt es der Festtagskomödie schlichtweg an Nuancen und hintersinnigen Pointen.

Regisseur Sean Anders ("Kill the Boss 2"), der abermals am Drehbuch mitschrieb, setzt bevorzugt auf klare Gegensätze und Überzeichnungen, was bereits die grundverschiedene Anlage der beiden Großväter unterstreicht. Während Don ein liebenswerter, einfühlsamer älterer Mann ist, präsentiert sich Kurt als kantiger Womanizer, der mit seiner Meinung nie hinter dem Berg hält. Eine durchschaubare Konzeption, die die manchmal etwas forciert wirkende Handlung jedoch über weite Strecken tragen kann. Hier und da schleichen sich Längen ein. Missgeschicke wie die unabsichtliche Zerstörung der Außendekoration und absurde Diskussionen – Stichwort: Temperatur – sorgen aber für einige Lacher.

Fader Beigeschmack

Obwohl der neuerliche Väter-Wettstreit zuweilen vorhersehbare emotionale Töne anschlägt und sich nicht traut, das Weihnachtsfest komplett entgleisen zu lassen, umschifft Sean Anders die formelhafte, unangenehm klebrige Sentimentalität, die "Bad Moms 2" zu einem Ärgernis macht. Auch der zweite "Daddy's Home"-Film schreibt am Ende das weihnachtliche Wir-Gefühl groß, tut dies aber auf herrlich überzogene Weise und kriegt dadurch noch mal etwas Schwung.

Als zweischneidiges Schwert entpuppt sich der Auftritt Mel Gibsons, mit dessen Bad-Boy-Image der Film bewusst spielt. Als harter, Sprüche klopfender Knochen ist er durchaus überzeugend. Ein fader Beigeschmack bleibt allerdings schon zurück, wenn man Kurt im Wissen um Gibsons frühere Eskapaden dabei zusieht, wie er Frauen aufreißt. Vielleicht hätte die weihnachtliche Komödie jedoch gerade von solchen irritierenden Elementen mehr gebraucht, um ein eigenwilligeres Profil zu entwickeln.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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