England, 1783: Als dem 17-jährigen Jim Hawkins die Schatzkarte des berühmt-berüchtigten Piraten William Flint in die Hände fällt, beginnt für ihn das Abenteuer seines Lebens. Er tritt seine Reise in Richtung Schatzinsel an. Doch die Aussicht auf ein Vermögen lockt auch andere Glücksritter an Bord der "Hispaniola". Flints Tochter Sheila schleicht sich als Matrose verkleidet auf das Schiff und auch der gefährliche Pirat Long John Silver hat sich mit seinen üblen Handlangern unter die Mannschaft gemischt...
Robert Louis Stevensons Klassiker wurde schon vielfach verfilmt, man denke nur an den berühmten Die Schatzinsel von Wolfgang Liebeneiner oder an Andrew Whites Die Schatzinsel mit Orson Welles. Nun hat sich Hansjörg Thurn ("Schöne Männer hat man nie für sich allein", "Verschleppt - Kein Weg zurück") mit diesem gut besetzten Zweiteiler an den großen Stoff probiert - mit zwiespältigem Ergebnis. Gefilmt ist dies durchaus sehenswert, das historische Ambiente (Kostüme, Kulissen und Drehorte) ist stimmig und die darstellerischen Leistungen sind zum größten Teil in Ordnung. Fehlbesetzt ist allerdings Comedian Christian Tramitz in der Rolle des John Trelawney. Entscheidender ist jedoch, dass Thurn, der auch das Drehbuch verfasste, an der Vorlage einfach zuviel geändert hat. So fragt man sich etwa, was die Einführung von Flints im Original nicht vorhandener Tochter soll. Zumal es mehr als unwahrscheinlich ist, dass ein junges Mädchen an Bord eines ausschließlich von Männern besetzten Schiffes unerkannt bleibt. Zu wünschen übrig lassen die Dialoge, die stellenweise reichlich aufgesetzt und holprig wirken.