Albert Bacher, hoch dekorierter Volkspolizei-Offizier, stirbt an Herzversagen - bildlicher Auslöser tief greifender Veränderungen in seiner Leipziger Familie: Tochter Astrid, Architektin in der Stadtverwaltung, gerät in eine Sinnkrise. Ihre Ehe mit Ingenieur Harald Protter bröckelt. Schwester Silke entfremdet sich immer weiter von zuhause, und Astrids Bruder Alexander, Hauptmann im Ministeriums für Staatssicherheit Leipzig, gerät unter wachsenden Druck. Die Opposition in der Stadt wächst. Albert Bachers Witwe Marianne mag die rasanten Veränderungen nicht wahrhaben. Zu einem Zentrum geistigen Widerstandes werden die Montagsgebete und Fürbitten in der Nikolaikirche. Während sich Astrid der Friedensbewegung anschließt, erhält Bruder Alexander den Auftrag, die eigene Familie zu bespitzeln ...
"Nikolaikirche" nach dem gleichnamigen Erich-Loest-Roman erzählt die Geschichte einer Leipziger Familie in den unruhigen Jahren 1987 bis zu den Montagsdemonstrationen im Oktober 1989, die den Untergang der DDR einläuteten. Regisseur Frank Beyer ("Karbid und Sauerampfer", "Jakob der Lügner") gelang ein gefühlsbetontes, als Zweiteiler angelegtes Zeitdokument mit hervorragender Besetzung, das um historische Wahrheit bemüht ist. Besonders Barbara Auer überzeugt in der Rolle der innerlich zerrissenen Offizierstochter Astrid.
Foto: MDR/WDR/Christa Köfer