Mal Dampf ablassen: Bernhard Wicki (l.) als
Bademeister

Prinzenbad

KINOSTART: 01.09.1993 • Episodenfilm • Deutschland, Ungarn (1993) • 83 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Prinzenbad
Produktionsdatum
1993
Produktionsland
Deutschland, Ungarn
Laufzeit
83 Minuten
Ein palastartiges Jugendstilbad mit diversen Schwitz- und Dampfbädern, Massagezellen, Thermalbecken und einem Männerbad: Die Gäste sind, bis auf einen Lendenschutz, unbekleidet. Der weitgehend genormte Alltag einer Männergesellschaft gerät hier in ein emotionales Fegefeuer - Konkurrenz und Feindschaft kommen zum Ausbruch: Servile Angestellte, die gegen ihren Chef rebellieren, der souveräne Richter, der von Eifersucht zerstört wird, der in die Irre geführte Liebhaber, dunkle Geschäfte, betrogene Betrüger. Zwei Frauen bringen diese Welt auf den Punkt und stürzen sie um. Die Männergesellschaft löst sich auf in Chaos und Gewalt, wenn die Frauen das Männerbad betreten und sich solidarisieren, um an ihren "Prinzen" Rache zu nehmen...

Das Budapester Gellert-Bad gilt als eines der schönsten Jugendstil-Bäder Europas. Hier siedelte Regisseur Richard Blank seinen Episodenfilm an, in dem die Kostümierungen des Alltags nicht mehr zählen. Von Ungarns Starregisseur István Szabó koproduziert, brilliert Bernhard Wicki in seiner letzten großen Rolle als Bademeister jenseits von Gut und Böse, der 1999 freiwillig aus dem Leben geschiedene Ulrich Wildgruber glänzt standesgemäß als Prophet der Apokalypse. Ganz hervorragend sind auch die Bilder von Kameramann Horst Schier ("Die Wannseekonferenz"), der 1998 im Alter von nur 60 Jahren nach einem Sturz starb.

Darsteller

Bernhard Wicki
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