Tangerine L.A.

KINOSTART: 07.07.2016 • Tragikomödie • USA (2015) • 88 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tangerine
Produktionsdatum
2015
Produktionsland
USA
Budget
100.000 USD
Einspielergebnis
702.354 USD
Laufzeit
88 Minuten

Die betrogene transsexuelle Prostituierte Sin-Dee Rella (Kitana Kiki Rodriguez) will ihren Freund und Zuhälter Chester (James Ransone) zur Rede stellen - so die schräge Ausgangssituation des bittersüßen Films "Tangerine L. A." von Sean Baker, der sein Werk komplett mit dem iPhone 5s drehte.

Von Chesters Affäre, ausgerechnet auch noch mit einer echten Frau, erfährt Sin-Dee von ihrer besten Freundin Alexandra (Mya Taylor). Und das kann die selbstbewusste Dame natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Kurzerhand macht sie sich auf die Suche nach ihrem Liebhaber und seiner Neuen.

Abgedrehte, poppige Queer-Komödie

Ein Film über Transgender-Prostituierte? Da erwarten viele eine Sozialtragödie oder ein aufwühlendes Drama. Dass es auch anders geht, zeigt Sean Baker. Die Sexualität der Hauptdarstellerinnen tritt in seinem bissigen Streifen fast völlig in den Hintergrund und wird zur Nebensache: Im Fokus steht die Liebes- und schließlich Rachegeschichte.

Vollkommen authentisch verkörpern Kitana Kiki Rodriguez und Mya Taylor die Freundinnen: Nicht ohne Grund, sind sie doch auch im wahren Leben transsexuell und eng befreundet.

Die Handlung, deren Idee von Rodriguez selbst stammt, ist teilweise autobiografisch: Daher haben beide den Straßenslang und den irrwitzigen Humor einfach drauf. Zwar mit dem Handy gedreht, wirkt die Komödie nie wie ein mieses, verwackeltes Smartphone-Video: Baker inszenierte preisgekrönte und kinoreife Unterhaltung in schönen Bildern - orangeroter Sonnenuntergang inklusive.

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