Ein 14-jähriges Mädchen in Rom umschwärmt mit kindlicher Unschuld den jungen, attraktiven Gino, ohne zu wissen, dass er ein Zuhälter und Mörder ist. Gino hat kaltblütig eine Prostituierte umgebracht, die ihn aushielt - bis er eine reiche Frau kennen lernte. Das Mädchen wird für Gino allmählich zu seinem personifizierten schlechten Gewissen, das er los werden will. Erst als das in eine Erziehungsanstalt eingewiesene Mädchen einen Selbstmordversuch unternimmt, kommt die Polizei dem Verbrecher auf die Spur ...
Eine Dutzendgeschichte, doch das genau gezeichnete Milieu und die konsequent, unspekulativ sachliche Inszenierung überraschen. Man ist verwundert, dass seinerzeit ein Regie-Neuling am Werk war: Damiano Damiani. Neben dem bekannten Regisseur Pietro Germi spielt hier der spätere "Winnetou I" Pierre Brice den jungen Täter. Cesare Zavattini, der Vater des neorealistischen Kinos, hat mit dem Regisseur das Drehbuch geschrieben. In San Sebastian erhält Damiani den Preis der Filmkritik für ein "faszinierendes Zeitbild". Das ist der Beginn einer großen Karriere.
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