Das finstere Tal

KINOSTART: 13.02.2014 • Actiondrama • Österreich, Deutschland (2013)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2013
Produktionsland
Österreich, Deutschland

Als Ende des 19. Jahrhunderts ein Fremder namens Greider in das abgelegene Alpen-Hochtal kommt, wundert sich die dortige Bevölkerung über den Amerikaner, der vorgibt, während des Winters Fotos von Land und Leuten machen zu wollen. Dass das Tal vom alten Brenner und dessen Söhnen beherrscht wird, scheint den Fremden wenig zu stören, zumal er mit seinen Goldmünzen schnell alle Sorgen seitens der Einwohner beseitigen kann. Als einer der Brenner-Söhne beim Holzmachen zu Tode kommt, glaubt man zunächst an einen Unfall. Aber als kurz darauf der zweite bei der Jagd stirbt, wird schnell klar: es war Mord. Und der Täter ist schnell ausgemacht: der Fotograf. Greider jedoch hat als einsamer Rächer damit gerechnet und sich auf das Duell gegen die Brenners vorbereitet ...

Dieser Alpen-Western hat eine Rachegeschichte, die dem Western tatsächlich zu Ehren gereicht: Einem Patriarch, der mit seinen Söhnen herrscht und für sich und die Seinen das "Recht der ersten Nacht" herausnimmt. Das wird schließlich der gesamten Mischpoke zum Verhängnis, denn der einsame Reiter rächt hier das Unrecht, dass einst seinen Eltern widerfuhr. Das Ganze beginnt zwar recht träge, nimmt aber in der zweiten Hälfte dafür um so mehr Fahrt auf. Tolle Bilder, starke Darsteller, wettergegerbte Gesichter und ein blutiger Showdown lassen Erinnerungen an Italo-Western-Klassiker (vor allem an "Leichen pflastern seinen Weg" von 1968) wach werden. Leider gibt es auch einige Wermutstropfen in Form von Unebenheiten (etwa die oft zu modern klingende Wortwahl bzw. Sprache) und Ärgernisse wie die völlig deplatzierten, schlechten Songs, die den ansonsten starken und stimmigen Soundtrack kaputtmachen. Ansonsten aber ist dies ein rundum gelungenes Kinovergnügen, das bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2014 gleich acht Auszeichnungen erhielt: Tobias Moretti als bester Nebendarsteller, bester programmfüllender Spielfilm in Silber, beste Kamera/Bildgestaltung, bestes Szenenbild, bestes Kostümbild, bestes Maskenbild, beste Filmmusik und beste Tongestaltung.

Foto: X-Verleih

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