Während irgendwo im Süden der DDR eine Plattenbau-Siedlung gebaut wird, lernt die Bauleiterin Linda gleich zwei nette Kerle kennen. Der unangepasste Student Daniel jobbt auf dem Bau und der idealistische Brigadier Hans folgt dem Ruf, neue Häuser zu bauen, selbst wenn dabei das eigene Haus weichen muss. Linda lässt sich auf beide Männer ein, ohne wirklich an ihr Glück zu glauben. So geht sie weniger in den Beziehungen auf, als in ihrer Arbeit. Die allerdings hinterfragt sie auch kritisch ...
Regisseurin Iris Gusner ("Sommerliebe"), Absolventin der renommierten Moskauer Filmhochschule WGIK, wurde seinerzeit vom Leitungsregime der DEFA vorgeworfen, in ihrem Werk die DDR-Realität zu verzerren. Deshalb landete diese Geschichte über drei recht unterschiedliche Menschen und deren Suche nach ihrem Platz in der Arbeiterklasse kurz nach Fertigstellung schnell im Mottenschrank. Dabei hinterfragt ihr distanziertes Porträt durchaus Defizite der sozialistisch geprägten Gesellschaft. Erst nach Mauerfall wurde "Die Taube auf dem Dach" wieder ans Licht gebracht. Da das Farbnegativ nicht mehr gefunden wurde, existiert nur noch die Schwarz-Weiß-Fassung.
Foto: defa-spektrum/Klaus Goldmann