Die Theaterschauspielerin Marie Enders befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Jetzt soll sie in einer Neuinszenierung jenes Stückes mitwirken, mit dem sie vor zwanzig Jahren zur Berühmtheit wurde.
Allerdings verlangt der aufstrebende Jungregisseur Klaus Diesterweg nicht etwa ihre Rolle der verführerischen jungen Frau zu wiederholen, sondern Marie soll jene Frau spielen, die von der Verführerin in den Selbstmord getrieben wird.
Während Marie mit ihrer Assistentin über ihre Karriere und ihr Verhältnis zu dem kürzlich verstorbenen Regisseur und Protege sinniert, hat sie mit der Besetzung der jungen Frau durch das arrogante Hollywood-Sternchen Jo-Ann Ellis arge Probleme. Denn der Jung-Star neigt zu Skandalen und spielt gerne die Unnahbare. Dennoch erkennt Marie in ihr eine Art Spiegelbild ...
Dialoglastiges, lähmendes Werk
Konnte Regisseur und Ex-Filmkritiker Olivier Assayas mit seinem Terroristen-Epos "Carlos" dem Zuschauer vor Begeisterung den Atem nehmen, liefert er diesmal ein dialoglastiges, lähmendes Werk, das zwar von Juliette Binoche toll gespielt ist, aber über weite Strecken trotz seiner Vielschichtigkeit schlicht extrem langweilt.
Zudem passieren hier derart viele Ungereimtheiten - so verschwindet etwa die von Kristen Stewart gespielte Assistentin völlig grund- und erklärungslos von der Bildfläche -, dass man schnell das Interesse verliert.
Belanglose Dauergeschwafel
Zugegeben: einige Bemerkungen über seltsame Gepflogenheiten innerhalb des Theater- bzw. Kulturbetriebs sind überaus bissig, weil gut beobachtet und auch die Reflektionen über die Schauspielkarriere haben es manchmal in sich. Doch insgesamt überwiegt das belanglose Dauergeschwafel.
So würde man etwa auch lieber den zitierten Film über "Das Wolkenphänomen von Maloja" (1924 von Bergfilmer Arnold Fanck fotografiert) sehen, als dem dann doch zu betulichen Treiben der Akteure weiter zuzuschauen. Schade!