Die libanesische Hauptstadt Beirut am Unabhängigkeitstag: Drei Frauen machen sich in einem Bus auf dem Weg in die unwirkliche Hermel-Wüste. Ihr Ziel: ein abgelegenes Gefängnis. Während Tamara endlich ihren Mann besuchen will, den sie seit dem Hochzeitstag nicht mehr gesehen hat, hat Lina nur ein Ziel: Ihr inhaftierter Mann soll endlich die Scheidungsunterlagen unterschreiben. Hala hingegen führt eine Waffe mit sich, die ihr Mann, der als Gefängniswärter arbeitet, vergessen hat. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes: Mitten in der Wüste fällt ein Schuss, die Frontscheibe des Busses wird getroffen ...
"Jeder Tag ist ein Fest" ist das Langfilmdebüt der 1972 in Beirut geborenen Regisseurin Dima El-Horr. Mit viel Einfühlungsvermögen für ihre drei Protagonistinnen zeigt El-Horr ein Land, das sich auch heute noch nicht vollständig vom Bürgerkrieg, der von 1975 bis 1990 wütete, erholt hat. So starten die drei Frauen nach dem Zwischenfall zu einer noch beschwerlicheren Odyssee, die sie nicht nur mit der Vergangenheit und der Gegenwart ihrer Heimat konfrontiert, sondern die sie auch zu sich selbst finden lässt. El-Horrs Kameramann Dominique Gentil hat dies in teilweise surreal anmutenden Bildern eingefangen, getragen wird das ambitionierte Drama allerdings vom Spiel der drei Hauptdarstellerinnen Hiam Abbas, Manal Khader und Raïa Haïdar.
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