Während der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten tobt, verfolgt Abraham Lincoln, der 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, mit Entschlossenheit jene Verfassungsänderung, die die Abschaffung der Sklaverei in den USA endgültig besiegeln soll. Dazu muss sich Lincoln allerdings auch mit Abgeordneten aus dem eigenen Lager anlegen. Mit der Gewissheit, das Richtige zu tun und eine zukunftsträchtige Entscheidung herbeizuführen, greift der Präsident zu nicht ganz legalen Mitteln und zieht den Ärger vieler Mitglieder des Repräsentantenhauses auf sich. Da sich der Sezessionskrieg dem Ende zuneigt, ist Lincoln sicher, dass sich mit seiner Gesetzesänderung auch der kriegerische Konflikt endlich beilegen lässt. Während seine Helfer nicht ruhen und nichts unversucht lassen, verschwören sich seine Gegner ...
Mit diesem Meisterstück beweist Steven Spielberg einmal mehr, dass er in der Tat einer der wichtigsten zeitgenössischen Regisseure ist. Mit unglaublicher Präzession taucht er in jene düstere Zeit des Bürgerkriegs (1861-1865) und entwirft ein packendes wie detailverliebtes Geschichtspanoptikum, in dem Lincoln zwar zur Ikone stilisiert, gleichzeitig aber auch haarklein politisches Taktieren demonstriert und die Wichtigkeit der Gleichstellung aller Menschen in den Vordergrund gestellt wird. Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis stolziert wie das Ebenbild des Präsidenten durch die wunderbar arrangierten Kulissen, so dass man den Eindruck gewinnt, direkt durch ein Fenster in jene Zeit schauen zu können. Dabei verweilt die Kamera auch das ein oder andere Mal recht lange auf einer Szene und gibt dem Zuschauer Zeit, sich die Ausstattung genauestens anzuschauen. Einfach brillant - und deshalb wohl auch für zwölf Oscars nominiert!