Für Karriere-Frau Franziska kommt Familie nicht infrage. Es kommt zum einem Eklat, als ihr langjähriger Lebensgefährte einen Kinderwunsch äußert. Er trennt sich von ihr. Dadurch holt sie die Vergangenheit ein: Mit 15 Jahren schwanger, hatte sie ihren Sohn zur Adoption freigegeben. Nun beginnt sie nach ihm zu suchen und wird dabei mit lange verdrängten Erlebnissen aus ihrer Kindheit und Jugend konfrontiert. Dann erfährt sie auch noch, dass ihr Sohn als Junkie mit seiner Freundin und deren kleiner Tochter in Berlin lebt ...
Regisseurin Vivian Naefe inszenierte erneut ein packendes Drama um eine ungewöhnliche Frau, die hier einen dramatischen Wandel erfährt. Dank des intensiven Spiels von Kostja Ullmann ist ihr ein Werk mit starken Gefühlsmomenten gelungen. In der Geschichte dominiert zwar die Figur der Mutter (wie immer etwas holzschnittartig Veronica Ferres) mit ihrer seelischen Vergangenheitsbewältigung, doch auch das Suchtproblem des Sohnes wird stark thematisiert, so dass das Adoptionstrauma der Mutter in den Hintergrund gerät. Eine Lösung indes bietet der Film zum Glück nicht an.
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