Keine Dampfnudeln mehr, kein Zwetschgendatschi, kein Gugelhupf und Rehragout schon gleich gar nicht. Die undankbare Bande im Eberhofer-Haushalt möge all das gut in Erinnerung halten, eröffnet die Oma ausgerechnet an Weihnachten. "I ziag zur Moshammer-Liesl." Und wer kocht jetzt? Wer putzt? Und überhaupt? Nicht mehr das Problem von der Oma. Die spannt lieber ein bisschen aus, den Führerschein möchte sie auf ihre alten Tage auch noch machen. Ja mei ...
So können die jungen Leute auf dem Hof jetzt mal selbst schauen, wo sie bleiben. Vielleicht übernimmt ja der Eberhofer Franz (Sebastian Bezzel) persönlich das Kommando im Haushalt? Eine absurde Vorstellung nach allem, was man von ihm in den bisherigen acht Eberhoferkrimis gesehen hat. Aber seiner Susi (Lisa Maria Potthoff) würde das vielleicht sogar ganz gut passen. Als stellvertretende Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen übernimmt sie zeitweise das Rathaus. Eine ihrer ersten Amtshandlungen: Franz' Polizeiposten wird auf einen Halbtagsjob heruntergeschraubt, damit er mehr Zeit für andere Dinge hat, vor allem für Sohn Pauli.
Aber dann kommt, genau zur richtigen Zeit quasi, mal wieder ein Verbrechen dazwischen. Ein Rabe mit abgerissenem Menschenohr im Schnabel knallt gegen eine Windschutzscheibe, und so viel weiß man inzwischen im sonst eher verschlafenen Provinznest Niederkaltenkirchen: "Wo so ein Ohrwaschel ist, ist meistens noch mehr." Polizeihauptmeister Eberhofer, bitte übernehmen: Wer vermisst ein Ohr?
Inszeniert wurde der neueste Eberhoferkrimi wieder von Regisseur Ed Herzog, der wie zuletzt auch mit Stefan Betz das Drehbuch verfasste. Das bewährte Schauspiel-Ensemble (unter anderem mit Eisi Gulp, Simon Schwarz, Gerhard Wittmann) ist ebenfalls vollzählig dabei. Aber wenn die Oma schon nicht mehr kochen mag, dann geht's natürlich in großen Schritten dahin.
Demnächst wird von Autorin Rita Falk noch ein "Steckerlfischfiasko" aufgetischt, der Roman soll im Oktober auf den Markt kommen. Danach könnte Schluss sein. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" deutete Falk zuletzt bereits das Ende der Reihe an: "Inzwischen habe ich alle Motive durch, alle Tatwaffen verwendet. Da wird das Eis langsam dünn."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH