Bei der digitalen Suche nach seiner Tochter muss David (John Cho) feststellen, dass er seine Tochter nicht so gut kannte, wie er dachte.
Der temporeiche Thriller "Searching" zeigt die spannende Online- und Offline-Suche nach einem verschwundenen Mädchen.

Searching

KINOSTART: 20.09.2018 • Thriller • USA (2018) • 102 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Searching
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
1.000.000 USD
Einspielergebnis
17.335.999 USD
Laufzeit
102 Minuten

Filmkritik

Wenn der Schein trügt
Von Sarah Schindler

"Searching" zeigt mit seiner faszinierenden filmischen Gestaltung die Gefahren, die in den digitalen Medien lauern, und bietet dabei viel mehr als nur einen temporeichen Thriller.

Das Konzept des Films ist so einfach wie überzeugend: Regisseur Aneesh Chaganty bannt das komplette Leben eines verschwundenen Mädchens auf einen PC-Bildschirm und entwickelt daraus einen spannenden Thriller, bei dem eine falsche Fährte die nächste jagt. Das Leben im Internet und der Umgang mit Medien wurde bislang nur selten so spannend und gleichzeitig beängstigend inszeniert wie in "Searching". Nicht zuletzt ist das auch das Verdienst eines großartigen John Cho, der als besorgter Vater lernen muss, dass er seine Tochter bei Weitem nicht so gut kennt, wie er dachte.

David Kim (John Cho) und seine Tochter Margot (Michelle La) haben ein gutes Verhältnis, Kommunikation zwischen ihnen via Skype oder Messenger ist für die beiden völlig normal. Eines Nachts versucht die 16-Jährige, ihren Vater zu erreichen – leider erfolglos. Genauso erfolglos sind Davids Versuche, sie am nächsten Tag zu kontaktieren. Er fragt bei den Eltern ihres besten Freundes nach, doch die Vermutung, dass Margot einfach nur übers Wochenende in die Berge gefahren ist, stellt David nicht zufrieden. So kontaktiert er die Polizei und erhält Unterstützung von der Ermittlerin Rosemary Vick (Debra Messing). Diese macht sich in der realen Welt auf die Suche nach Margot, während David sich durch die Social-Media-Konten wühlt. Auf der digitalen Spurensuche muss er schnell feststellen, dass er seine Tochter nicht so gut kennt, wie angenommen.

Willkommen auf Margots PC! Schon direkt zu Beginn lernt der Zuschauer anhand verschiedener Videos, Fotos und Kalendereinträge Margot und ihre Eltern kennen. Bereits nach einigen Minuten weiß man mehr von der 16-Jährigen und ihrer Familie, als einem lieb ist, und wird direkt hineingezogen in die Faszination Social Media. Die für den Zuschauer zunächst gewöhnungsbedürftige Kameraeinstellung ist aufregend neu. Denn mehr als Schuss-Gegenschuss bekommt man so gut wie nie zu sehen, der Film findet die meiste Zeit auf einem Bildschirm statt. Allerdings wartet Regisseur Aneesh Chaganty mit so manchem filmischem Kniff auf: Wenn zum Beispiel David sich vom Bildschirm entfernt und man ihn in der Totalen sieht. Oder, wenn in der zweiten Hälfte des Films zu Davids Recherche noch Live-Feeds und Videos von Überwachungskameras hinzukommen.

Man wird hineingezogen in die Online-Welt und langsam geht beim Zuschauer die anfängliche Faszination zu einem Schauer über, der einem eiskalt über den Rücken läuft. Denn egal ob online oder offline, die Suche nach dem Mädchen bringt Dinge ans Licht, die nicht nur für David verstörend sind. Gerade diese doppelte Suche nach Margot, durch ihren Vater online und durch die Ermittlerin offline, führt häufig zu falschen Fährten und sorgt für einen beständig hohen Adrenalinpegel.

Dass sich der Thriller im Laufe der rund 100 Minuten immer mehr zu einem Film mit feiner Gesellschaftskritik entwickelt, liegt nicht nur an den Situationen, die jeder kennt, der sich im Internet bewegt, sondern vor allem auch am Hauptdarsteller. John Cho dabei zuzusehen, wie er immer weiter in die Spirale von Sein, Schein und Verzweiflung abrutscht, ist großartig. Auch Debra Messing als Ermittlerin macht ihre Sache ausgezeichnet. Das Duo spiegelt wunderbar die beiden Welten wider, die es für die Suche nach der verschwundenen Tochter braucht.

"Searching" ist ein Thriller mit einer subtilen Botschaft, der oft auf die falsche Fährte lockt und noch öfter das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ein gelungener Film, der zum Nachdenken über das eigene Verhalten, nicht nur in der Welt von Social Media, anstößt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Debra Messing
Lesermeinung

BELIEBTE STARS

Blondes Haar und blaue Augen: Cameron Diaz.
Cameron Diaz
Lesermeinung
Heather Graham
Lesermeinung
Wird gerne als Bösewicht besetzt: Mark Strong
Mark Strong
Lesermeinung
Ulrike Kriener - die Filme, die Karriere und das Leben der Schauspielerin im Porträt.
Ulrike Kriener
Lesermeinung
Idris Elba erhielt für seine Darstellung als "Luther" 2012 den Golden Globe.
Idris Elba
Lesermeinung
Vielfach ausgezeichnete Charakterdarstellerin: Judi Dench.
Judi Dench
Lesermeinung
Audrey Hepburn 1954 in "Sabrina".
Audrey Hepburn
Lesermeinung
Schauspielerin Zoey Deutch.
Zoey Deutch
Lesermeinung
Dylan O'Brien
Lesermeinung
Zum Bösewicht geboren? Mads Mikkelsen
Mads Mikkelsen
Lesermeinung
Erfolgreicher Exportartikel aus Großbritannien: Jude Law.
Jude Law
Lesermeinung
Schauspieler Mark Wahlberg startete als Marky Mark zunächst eine Musik-Karriere.
Mark Wahlberg
Lesermeinung
Begann seine Karriere als Krimineller: Danny Trejo.
Danny Trejo
Lesermeinung
Schauspieler Golo Euler 2019 beim Deutschen Schauspielpreis.
Golo Euler
Lesermeinung
Ganz großer Hollywood-Star: Jeff Goldblum.
Jeff Goldblum
Lesermeinung
Androgyne Schönheit: Oscar-Gewinnerin Tilda Swinton.
Tilda Swinton
Lesermeinung