Einmal mehr ein überlanges Werk von Filmemacherin Ulrike Ottinger ("Zwölf Stühle"), das die Regisseurin 2002 erstmals auf der Berlinale präsentierte. 363 Minuten lang sieht der Zuschauer Bilder aus den Ländern des heutigen Südosteuropa, die für Ottinger die "neuen weißen Flecken auf der Landkarte Europas" darstellen. "Armut, Ausweglosigkeit und Angst der Bevölkerung gegenüber Staats- und Bandenterror, mafiotischen Geschäftspraktiken und paramilitärischer Willkür" will sie einfangen. Doch der Blick der Regisseurin auf Länder und Menschen bleibt einfach zu oberflächlich und zu sehr der Nostalgie verhaftet, vieles meint man schon in diversen Auslandsreportagen gesehen zu haben. Bleibt also auch hier die Frage: Wer schaut sich eine sechsstündige Doku im Kino an?