Erst spät erfährt Bruno (Moritz Bleibtreu, Foto) von seiner Hippie-Mutter, dass er einen Halbbruder mit Namen Michael hat. Inzwischen sind beide gestandene Männer. Doch Michael ist ein introvertierter Molekularbiologe, der seiner großen Liebe nie seine Gefühle eingestand. Bruno hingegen ist Lehrer, der auch schon mal Schülerinnen anmacht, sich wenig um seine Familie kümmert und lieber mal in ein Bordell geht. Während Michael seine Jugendliebe Annabelle wiedertrifft, begegnet Bruno der mysteriösen Christiane, erlebt mit ihr eine kurze Zeit des Glücks, bis klar wird, dass sie an den Rollstuhl gefesselt bleiben wird...
Nach Michel Houellebecqs zwiespältig aufgenommenen gleichnamigen Roman inszenierte Oskar Roehler immerhin einen Film, bei dem man nicht nach wenigen Minuten das Weite suchen möchte. Dank der guten Darsteller wird man hier über weite Strecken inszenatorischer Langeweile hinweg getröstet. Während einige Rollen schlichtweg fehlbesetzt sind oder für unnötige Längen sorgen, sind andere umso besser. So erhielt Moritz Bleibtreu für sein überzeugendes Spiel als Bruno den Silberen Bären der Berlinale 2006. Immerhin: so depressiv wie die Romanvorlage ist der Film nicht.