Mit dem Vorstoß in andere Welten kennt sich die junge, irischstämmige Schauspielerin Saoirse Ronan mittlerweile gut aus: In Peter Jacksons Drama "In meinem Himmel" wurde die von ihr verkörperte Filmfigur getötet und versuchte, vom Himmel aus in Kontakt mit ihrer Familie zu treten.
Im Actionthriller "Wer ist Hanna?" bildete man Ronan in Finnland zur Kämpfernatur aus. Das neueste Werk von John Crowley ("Boy A") katapultiert sie von Irland ins amerikanische Brooklyn und wieder zurück.
Heimweh - eine tiefe Sehnsucht
Ellis (Ronan) lebt in den 1950er-Jahren mit Mutter Mary Lacey (Jane Brennan) und Schwester Rose (Fiona Glascott) in bescheidenen Verhältnissen in Irland. Um ihrer Tochter eine Chance auf ein besseres Leben zu geben, erwirkt die Mutter für Ellis die Auswanderung nach Amerika. In Brooklyn findet die junge Frau bald eine Anstellung, aber gegen ihr großes Heimweh kein Mittel.
Erst der Italo-Amerikaner Tony (Emory Cohen) lehrt sie, ihre neue Heimat zu lieben. Dann erreichen Ellis jedoch tragische Nachrichten aus Irland, und sie tritt den Nachhauseweg an. Daheim auf der grünen Insel macht ihr plötzlich ein weiterer Mann den Hof.
Kleines Kino auf hohem Niveau
Mit ihrer Zartheit und dem nuancierten Minenspiel verkörpert Saoirse Ronan "Oscar"-reif die zwischen zwei Welten und zwei Männern hin- und hergerissene Frau. Die melancholische Story von Romanautor Colm Tóbíns verpackte kein Geringerer als Nick Hornby ("About a Boy") in ein der Atmosphäre entsprechendes, erzählerisch klasse gelöstes Skript.