Athen, 1962: Der junge US-Amerikaner Rydal träumt vom Dasein als Schriftsteller, verdient sich aber seinen Lebensunterhalt als Stadtführer für Touristen. Als er zufällig auf seinen Landsmann Chester MacFarland und dessen Frau Colette trifft, ist Rydal von dem Paar fasziniert, lässt sich zum Essen einladen und besucht sie schließlich im Hotel. Ein Besuch, der Rydals Leben von Grund auf ändert: Chester musste einen zu neugierig gewordenen Detektiv töten und bittet nun Rydal, ihm dabei zu helfen, den Toten verschwinden zu lassen. So landet der junge Mann unvermittelt in einer finsteren Geschichte aus Mord, Betrug, Eifersucht und Paranoia ...
Warum sich Drehbuchautor Hossein Amini ("Drive", "Shanghai") für sein Regie-Debüt ausgerechnet eine der schwächeren Geschichten der 1995 verstorbenen Schriftstellerin Patricia Highsmith ausgesucht hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Das Ambiente ist zwar einigermaßen stimmig, doch die Geschichte plätschert wie viele Literaturverfilmungen ziemlich zäh vor sich hin. So ist dies eher ein allzuschwülstiges Melodram, denn ein hochspannender Thriller. Immerhin: die Darsteller spielen gut und machen sich proper vor der schönen Mittelmeer-Kulisse. Doch an die besseren Ripley-Geschichten ("Nur die Sonne war Zeuge" und "Der amerikanische Freund") der Autorin kommt dieses Werk nicht heran.
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