Antonia stehen große Schweißperlen auf der Stirn. Es ist der heißeste Tag des Jahres; was sie jedoch wirklich ins Schwitzen bringt, ist der ständige Wettlauf zwischen Sohn, Haushalt und ihrer Arbeit als Zimmermädchen im Hotel. In der letzten Sekunde erreicht sie den schon zur Abfahrt bereiten Bus, in den ihr kleiner Luca einsteigen wird - es geht in die Ferien, zu seinem Vater nach Südfrankreich. Doch das Rennen gegen die Zeit nimmt kein Ende. Mit Verspätung meldet sie sich zum Hoteldienst, ein Kündigungsgrund, aber der gnädige Küchenchef hat Verständnis; als Homosexueller war ihm das Glück einer eigenen Familie nie gegönnt. Am Ende ihrer Kräfte angekommen, rettet sich Antonia in die Umkleide - als ihre Kollegin Julia dazu stößt und die feuchten Tränen auf Antonias Wange bemerkt, schüttet die gestresste Mutter ihr Herz aus: Seit sieben Jahren hat sie nicht mehr mit einem Mann geschlafen. Julia ist entsetzt und trägt Antonia auf, die Dinge endlich mal "leicht" zu nehmen, woraufhin sie ihr einen leidenschaftliche Kuss aufdrückt. Irritiert und beflügelt zugleich macht sich Antonia schließlich an die Arbeit. Es liegt etwas Erotisierendes in der Luft. Mit einer Getränkelieferung findet sie sich plötzlich inmitten eines betörend dynamischen Fotoshoots wieder, bei dem wunderschöne Menschen Modell stehen. Der Wolke von Parfüm und Puder gerade nochmal entkommen, hastet Antonia zum letzten Gast auf ihrer Liste, Herr Julius Pass, der die Luxussuite bewohnt. Nach einem zaghaften Klopfen an der Tür ist klar: das Zimmer ist leer. Zeit sich ein wenig umzuschauen, zu träumen. Als wie aus dem Nichts der nackte Julius aus der Dusche auftaucht, bleibt Antonia der Atem stehen - das wird sie ohne Frage den Job kosten. Doch Julius ist blind, seines Erfolges überdrüssig und sehnt sich wie Antonia nach bedingungsloser Leidenschaft.
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