Gleich zwei Todesfälle beschäftigen die Kommissare Saalfeld und Keppler: Zunächst wird die junge Altenpflegerin Anna Kowski ermordet im Keller des Mietshauses aufgefunden, in dem sie wohnt. Zunächst haben die Ermittler deren Freund in Verdacht, doch schon bald kristallisiert sich heraus, dass beim Arbeitgeber der Getöteten, Mike Breuker, nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Als eine Patientin von Anna, die zuvor ihre ganze Habe Breuker und seinem Pflegedienst überschrieben hat, kurze Zeit später tot in ihrem Haus aufgefunden wird, verdichtet sich der Verdacht. Doch noch haben Saalfeld und Keppler keinerlei Beweise ...
Krimi-Spezialist Johannes Grieser ("Das Duo - Wölfe und Lämmer") koppelt in dieser gelungenen Leipzig-Episode gekonnt Kriminalfall und Sozialproblematik. Dies ist sicherlich auch ein Verdienst der "SOKO Leipzig"-erfahrenen Drehbuchautorin Heike Rübbert, die hier Missstände wie physische und psychische Gewalt gegen Alte und Kranke thematisiert. Darüber hinaus zeigt sie die Ausbeutung Schutzbefohlener und die großen Lücken in unserem Pflegesystem - vor allem bei der Betreuung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Damit schließt sie an so wichtige Werke wie "Was, wenn der Tod uns scheidet?", "Stubbe - Von Fall zu Fall - In den Nebel", "Tatort - Altlasten", "Plötzlich reich" oder "Ein Schnitzel für drei" an, die sich bereits mit dem immer wichtiger werdenden Thema Demenz auseinandergesetzt haben.
Foto: MDR/Saxonia Media/Steffen Junghans