Florence Foster Jenkins bewies 1944 vor allem eines: den Mut, sich einen Traum zu erfüllen. In ihrer Selbstwahrnehmung war sie eine talentierte Opernsängerin, die dank der Fürsorglichkeit ihres jüngeren Mannes St. Clair Bayfield und der Zuneigung ihrer Freunde kleinere Auftritte vor einem extra von St. Clair ausgewählten Publikum hatte.
Dadurch fühlte sie sich allerdings zunehmend ermuntert, ihren persönlichen Olymp zu besteigen: Florence wollte in der berühmten Carnegie Hall singen. Doch wer kaum einen geraden Ton zustande bringt, für den kann das Ganze doch nur in einem Debakel enden - oder?
Faszinierendes Bild einer anderen Epoche
Auf emotional berührende Weise (aber niemals kitschig!) und mit passend eingestreuten urkomischen Momenten, setzte Regisseur Stephen Frears das kuriose Leben der untalentierten Sängerin in Szene. Dafür hätte er sich niemand Besseren in der Hauptrolle wünschen können als die grandios wandelbare Meryl Streep ("Die Eiserne Lady").
Mit einem tollen Gespür für die richtige Mimik und Gestik und ohne Jenkins ins Lächerliche zu ziehen, versetzt Streep an der Seite ihres "Ehemannes" Hugh Grant den Zuschauer in die 40er-Jahre. Grant seinerseits besticht mit einer Art zu spielen, die man ihm schon lange nicht mehr zugetraut hätte - fein balanciert er die Stärken und Schwächen St. Clairs aus.
Für eine Extra-Portion Spaß sorgt der "The Big Bang Theory"-Star Simon Helberg, der als Pianist Cosmé McMoon das Leben aller Beteiligten aufwirbelt und mal schüchtern, mal energisch versucht, auch sein Ansehen zu wahren.